Schon der Titel der Veranstaltungsreihe, die am 11. Mai offiziell startet, macht Lust auf mehr: "Aufbruch in ungeahnte Welten" heißt ein Projekt, bei dem Hochschulen, Universitäten, Gemeinden und Künstler vereint sind, um Kindern und Jugendlichen die Kunst nahezubringen. Und da geht es nicht darum, Kunst passiv zu konsumieren, sondern vor allem selbst künstlerisch aktiv zu werden.
Federführend dabei ist Hochschulprofessorin Franziska Pirstinger von der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum (PPHA) in Graz. Sie leitet das Kompetenzzentrum für Kunst, Kultur und Kreativität an der Hochschule. Für die Vernetzung aller relevanten Institutionen hat vor allem Theres Hinterleitner von der Universität Graz gesorgt. Die Zusammenarbeit führt zu einer "Kinder-Kunsthochschule Steiermark", Pirstinger ist Leiterin dieser Plattform. Die Idee: "Nach der langen Zeit des Lockdowns, in der sich Kinder und Jugendliche oft innerlich zurückgezogen haben, ist es höchste Zeit, sie von den Spielkonsolen hinein in reale soziale Räume zu locken, um dort gestalterisch tätig zu sein", bekräftigt Pirstinger. Pate steht das Motto, das Albert Einstein aufgestellt hat: "Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat."
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren. Vorerst stehen Workshops und Sommerkurse in einigen Regionen bzw. Gemeinden der Steiermark am Plan: Leibnitz, Graz, Weiz, St. Lambrecht und Bad Aussee sollen den Anfang machen.
Bildende Kunst, Theater
"In Österreich ist das Musikschulwesen gut ausgebaut in den Gemeinden. In den anderen Kunstsparten sieht das anders aus. Es gibt wenig Angebote im Bereich der bildenden Kunst oder der darstellenden Kunst, und diese Angebote sind oft sehr teuer", erklärt Pirstinger. Auch schulische Angebote, die es früher gab, wären oft dem Sparstift zum Opfer gefallen. Das führe auch dazu, dass es kaum qualifiziertes Lehrpersonal gebe. Die Kinder-Kunsthochschule, an der neben PPHA und der Universität Graz auch die Pädagogische Hochschule Steiermark, das Bildungsministerium, die Technische Universität Graz, die Akademie Graz und die OeAD (Österreichische Agentur für Bildung und Internationalisierung) mitmachen, soll nun zu einem hochqualitativen Angebot für Kinder und Jugendliche vor allem auch im ländlichen Raum führen, das zugleich erschwinglich ist. Die Nachfrage ist sehr hoch, und es soll ab Herbst ausgeweitet werden.
Die Grundidee ist dabei, dass die Gemeinden bzw. die Kinder und Jugendlichen sowie die beteiligten Künstler, Studierenden und Institutionen gemeinsam Formate und Programme entwickeln. Eine Jury von Experten und Expertinnen der Projektpartner wählt aus den Vorschlägen die besten Ideen aus und schult die Workshop-Leiterinnen.
Die Themen sind weit gespannt, Talente sollen aufgespürt und gefördert werden: Malen, Zeichnen, Modellieren oder Tanz, Theater und Spiel oder auch Kochen, Schreiben und Drucken und auch Kreativität beim dreidimensionalen Gestalten sind angedacht. Ab 16. Mai sind die Angebote und Anmeldemöglichkeiten auf der Homepage www.KinderKunstHochschuleSteiermark.at zu finden.
Pirstinger hofft, dass sich die Kinder-Kunsthochschule dauerhaft und flächendeckend in der Steiermark etabliert. Dazu soll die sorgfältige Begleitung dienen: Das Projekt wird laufend evaluiert und wissenschaftlich ausgewertet.