Gegen 16.15 Uhr am Dienstag, 3. Mai, kam es zu einem schweren Zugunglück in der Stadt Weiz. Auf einem unbeschrankten Bahnübergang wurde ein 11-jähriger Bub von einer S-Bahn erfasst. Er war gerade mit seinem Fahrrad auf dem Geh- und Radweg in der Birkfelder Straße unterwegs.
Der Bub dürfte laut Polizei die rot geschaltete Ampelanlage übersehen haben und trotz des herannahenden Zuges aus nördlicher Richtung auf die Schienen gefahren sein. Der 46-jährige Lokführer (ebenfalls aus Weiz) konnte trotz Hupsignal und Notbremsung eine Kollision nicht verhindern.
Das Kind, das beim Radfahren einen Helm trug, wurde von der S-Bahn erfasst und etwa drei Meter mitgeschleift. Als der Zug zum Stillstand kam, leisteten eine zufällig vorbeikommende Notfallkrankenschwester und ein praktischer Arzt Erste Hilfe. Der 11-Jährige war am Unfallort noch ansprechbar, wurde aber aufgrund eines schweren Schädel-Hirn-Traumas mit dem Notarzthubschrauber C17 an die Kinderchirurgie des LKH Graz geflogen.
Ein Alkotest beim Lokführer verlief negativ. Der Lokführer und die Eltern des Kindes werden vom Kriseninterventionsteam betreut.
Der Unfall ereignete sich bei der Kreuzung Kapruner-Generator-Straße und Birkfelder Straße. Die Verkehrsbehinderung dauerte etwa zweieinhalb Stunden. Neben Polizei und Rotem Kreuz waren auch die Freiwillige Feuerwehr Weiz, die Wasserrettung und Mitarbeiter der Steiermärkischen Landesbahnen vor Ort.
Ersten Auswertungen zufolge soll sowohl die Ampelschaltung als auch die Notbremsung funktioniert haben. Die Garnitur fuhr in diesem Bereich mit 25 km/h. Weitere Videoaufzeichnungen an der Eisenbahnkreuzung sollen im Laufe des Nachmittags ausgewertet werden.