Vor rund zwei Wochen war es für Flüchtlinge aus der Ukraine noch unmöglich, ihre Währung – die Griwna – in der Steiermark in Euro zu tauschen. Und so waren viele vom Krieg Betroffene, die ihr letztes Bargeld mit in eine unbekannte Zukunft genommen haben, in Österreich plötzlich komplett mittellos. Nach einem Bericht der Kleinen Zeitung suchten erste Banken schon in den letzten Tagen nach einer Lösung und haben teils unbürokratisch geholfen.
Auf Initiative der Caritas Steiermark wurde dieses Angebot nun ausgeweitet. Raiffeisen Steiermark und Steiermärkischen Sparkasse bieten künftig eine einfache Möglichkeit zum Geldwechsel. "Wir sind froh, dass wir diese für alle Beteiligte sehr einfache Lösung zum Geldwechseln gemeinsam organisieren konnten und somit dauerhaft gesichert ist, dass ukrainisches Geld unabhängig von der Anzahl der Menschen, die noch kommen, getauscht werden kann", betont Herbert Beiglböck, Direktor der Caritas Steiermark. Die Betroffenen würden über geringe Barmittel verfügen und "es ist sehr wichtig, dass sie diese Mittel auch hier verwenden können, um vorübergehend in Sicherheit und Würde bei uns zu leben".
Banken wollen Zusammenhalt stärken
Konkret sollen Ukrainerinnen und Ukrainer einmalig jedenfalls 300 Euro pro Erwachsenem in den Bankstellen der genannten Institute tauschen können. Dafür ist aber eine Berechtigungskarte nötig, die ab Mittwoch, 23. März, bei der Erfassung im Ankunftszentrum in Graz und ab Donnerstag, 24. März, auch im Sozialzentrum der Caritas in der Mariengasse 24 in Graz (Montag bis Donnerstag von 13 bis 15 Uhr) ausgegeben wird.
"Besonders in Krisenzeiten zählen Solidarität und ein starker Wir-Gedanke, um Hilfsbedürftige gemeinsam zu unterstützen", sagt dazu Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark. Neben humanitärer Hilfe ginge es dabei auch um die täglichen finanziellen Bedürfnisse der Flüchtenden. Die Bank biete das Service in allen Filialen im Bundesland an – bis zu einer Höchstgrenze von maximal 500 Euro.
Bei der Steiermärkischen Sparkasse liegt diese Grenze bei 300 Euro: "Der Krieg in der Ukraine ist eine Katastrophe für uns alle, weil wir an den Frieden und an die europäische Idee glauben. Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Zusammenhalt zu stärken, indem wir den geflüchteten Menschen aus der Ukraine das Ankommen in einem fremden Land erleichtern", meint Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch, dessen Institut ukrainischen Flüchtlingen auch die Möglichkeit eines kostenlosen Girokontos einräumt.