Die Ereignisse in der Ukraine haben eine große Fluchtbewegung in Gang gesetzt. Rund 1200 Menschen sind bereits in der Steiermark angekommen, darunter auch viele Kinder. Aber nicht alle von ihnen werden auch von Eltern oder Erwachsenen begleitet. Um auch diese Kinder und Jugendlichen gut versorgen zu können, sucht das Land Steiermark nun Gasteltern, die bereit sind, diese Kinder und Jugendlichen für die ersten Monate aufzunehmen. "Kinder und Jugendliche sind in einem Krieg in besonderer Gefahr. Wir wollen ihnen nach der Flucht aus der Ukraine eine sichere Zuflucht geben", appelliert Soziallandesrätin Doris Kampus.
Welche Voraussetzungen Pflegeeltern mitbringen sollten
Für jene, die ein Kind aufnehmen wollen, gilt dasselbe Verfahren, das auch Pflegeeltern durchlaufen. Entscheidet man sich, für ein fremdes Kind Verantwortung zu übernehmen, heißt das zum einen ausreichenden und adäquaten Wohnraum zur Verfügung stellen zu können – aber vor allem auch eine Sensibilität gegenüber der Situation und gegenüber der Sprache des Kindes aufzubringen. Welche Schicksale sich hinter den unbegleiteten Kindern und Jugendlichen verbergen, ist noch unklar. Und Eltern müssen sich auch auf die Situation einstellen, wie es ist, ein Kind aufzunehmen, das ihre Sprache nicht spricht.
Für Sprachprobleme wird ein eigener, kostenloser telefonischer Dolmetschdienst eingerichtet, heißt es vom Land.
Eine Kurzeinführung für die Dauer eines Nachmittags gibt Orientierung über die Aufgabe. Alle Gasteltern werden von einer Sozialarbeiterin besucht und bei Bedarf auch laufend unterstützt.
Pflegekindergeld
Die Gastfamilien werden wie Pflegefamilien behandelt und erhalten die übliche Aufwandsentschädigung in der Höhe des steirischen Pflegekindergeldes. Für Kinder unter 12 Jahren sind das 515 Euro, für Jugendliche über 12 Jahren 566 Euro pro Monat.
"Wir stehen als Gesellschaft vor der großen Herausforderung, insbesondere das Leid der vielen Kinder so gut es geht zu lindern. Ich danke allen, die dazu einen Beitrag leisten wollen und können", so Europalandesrat Christopher Drexler.
Zur Kontaktaufnahme mit der Sozialabteilung des Landes steht die E-Mail-Adresse kinderundjugendhilfe@stmk.gv.at zur Verfügung.
Katrin Schwarz