Das Wort mochte er gerne, diese verrucht-romantische Zuschreibung: Häfenpoet. Häfen, ja, denn viele Jahre seines Lebens hat Jack Unterweger in Gefängnissen verbracht. Poet, nein, denn mit Poesie hatte sein Leben nichts zu tun, sein Schreiben auch nicht. Die Bücher, die Jack Unterweger verfasste und die ihn letztlich auch berühmt machten, allen voran seine Autobiografie „Fegefeuer“, waren meist der Versuch, dieses gewaltzersetzte Leben in ein filmreifes Noir-Narrativ umzudeuten. Die Hölle des Jack Unterweger, das waren immer die anderen. Dennoch, bis heute fasziniert diese Figur, und voll wohligem Schaudern blicken wir mit ihr in die Abgründe des Bösen.