Die Kryptografie ist ihre Leidenschaft. Maria Eichlseder forscht an effizienten Verschlüsselungsalgorithmen und leitet eine Arbeitsgruppe für Kryptografie am Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie der Technischen Uni Graz.
Eichlseder (Jahrgang 1988) inskribierte 2006 die Bachelorstudien Informatik und Technische Mathematik an der TU Graz, inspiriert von einem Ferialjob im Bereich Kryptographie. Im Masterstudium Informatik spezialisierte sie sich auf Informationssicherheit und Algorithmen, im Doktorat auf symmetrische Kryptographie und Kryptanalyse. Sie promovierte nach Abschluss 2018 sub auspiciis praesidentis und ist seit 2019 Assistenzprofessorin und Leiterin einer Forschungsgruppe am Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK) der TU Graz. Das von ihr gemeinsam mit Kollegen entwickelte authentifizierte Verschlüsselungsverfahren ASCON gewann nach mehrjährigem Auswahlprozess 2019 die internationale CAESAR Competition in der Kategorie “Lightweight Cryptography” und kandidiert aktuell als Finalist im Standardisierungsverfahren für Lightweight Cryptography des US National Institute of Standards and Technology (NIST).
Woran forschen Sie?
MARIA EICHLSEDER: An Verschlüsselungsverfahren und anderen kryptografischen Algorithmen zum Schutz digitaler Daten. Dabei analysiere ich die Sicherheit der Algorithmen und erforsche neue Möglichkeiten, sie zu „knacken“. Außerdem entwickle ich neue Algorithmen, die besonders effizient und so auch mit beschränktem Ressourceneinsatz verwendbar sind.
Wie beeinflusst Ihre Arbeit unseren Alltag?
Auch wenn wir es nicht bemerken, verwenden wir täglich kryptografische Algorithmen: beim Online-Banking oder beim Online-Shoppen. Damit diese Algorithmen sicher bleiben und überall einsatzfähig sind, müssen wir sie ständig analysieren und weiterentwickeln.
Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?
Ich liebe es, an interessanten Problemen zu tüfteln. Kryptoanalyse ist manchmal wie ein riesiges Sudoku (mit komplexen Regeln, die man erst herausfinden muss) – inklusive der Euphorie, wenn eine Lösung langsam Form annimmt. Besonders schön ist es, mit so vielen klugen und netten Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten und Erkenntnisse an andere weiterzugeben: sowohl an der Universität an Studierende als auch international an die Forschungscommunity.