Das 1-2-3-Ticket rollt an, zumindest in einer "Gamma-Version" (für 6 von 9 Ländern) ab dem 26. Oktober. Zum Start soll es statt den regulären 1095 Euro nur 949 Euro kosten, der Vorverkauf startet am 1. Oktober auf klimaticket.at sowie allen Schaltern von ÖBB und Verkehrsverbünden. Für Jugendliche bis 26, für Pensionistinnen und Pensionisten wird das Ticket 699 Euro kosten. Das gab Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) bekannt.

Die steirische Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl reagiert selbstredend erfreut. Es sei ein "Meilenstein". Und sie rechnet vor: Für ein steirisches Jahresticket wären 2398 Euro (für alle 13 Zonen im Verbund) fällig. Das Pendeln zwischen Graz und Bruck/Mur würde 1473 Euro (für sechs Zonen) per anno kosten. "Allein auf dieser Strecke spare man mit dem günstigen Einführungspreis (949 Euro, Anm.) also 524 Euro.

Das neue Ticket kommt auch in der Burg gut an. Wann das regionale Ticket kommt und zu welchem Preis genau, steht aber noch nicht fest. Auch der Preis ist noch offen. "Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an der technischen Umsetzung", teilte der steirische Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) mit.

Auch Franz Gosch, der Obmann der Pendlerinitiative schließt sich dem Lob an. Und drängt: "Nur, wenn es das 1er und das 2er Ticket gibt, profitieren wirklich alle Pendlerinnen und Pendler vom günstigen Klimaticket".

Kritik am Zeitplan übte Holding-Graz-Vorstand Wolfgang Malik: "Vom Bundesministerium oder Verbund ist zum Datum des Verkaufsstarts noch nichts gekommen - aber es wird machbar sein." Vorausgesetzt, der Umsetzungsvertrag wird vorgelegt. 

Absichtserklärung

Hintergrund: Nach der im Juli verfassten Absichtserklärung über ein 1,4-Milliarden-Euro schweres "Steiermark-Paket" (Schienen-Infrastruktur und 1-2-3-Klimaticket), wird derzeit auf mehreren Ebenen an den (Umsetzungs-)Verträgen gearbeitet. Und eben an der technischen Umsetzung. Wann das regionale Ticket kommt und zu welchem Preis genau, steht noch nicht fest.

Für die Grazer Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) ist das Ticket "sehr begrüßenswert, wir müssen zu einer Vereinfachung der Preise kommen."

Was ihr abgeht, ist eine günstige Jahreskarte für den Großraum Graz. Vergleichbar ist das mit dem Wunsch aus Niederösterreich und dem Burgenland, deren Bürger vor allem günstig nach Wien wollen.
Und, klar: Die verbilligte Jahreskarte Graz muss beibehalten werden.

Kritische Worte kommen vom FPÖ-Verkehrssprecher Albert Royer: "Es mag sein, dass dieses vergünstigte Angebot für manche ein Anreiz ist, aber in anderen Bereichen versagen Gewessler und Lang auf ganzer Linie." Im öffentlichen Verkehr würde keine Lösung für die Murtalbahn geben - und "im Bereich der Landesstraßen herrscht ohnehin seit Jahren massiver Investitionsbedarf".