Wieder ein spektakulärer Gefängnisausbruch in Graz. Ein 26-jähriger Häftling ist am Sonntag aus der Grazer Justizanstalt Jakomini geflohen. Der Pakistani hätte in wenigen Tagen enthaftet und dann wohl abgeschoben werden sollen. Ihm gelang nun aber die Flucht offenbar durch einen Sprung aus rund vier Metern Höhe. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, versicherte der Sprecher der Justizanstalt am Montag.
Der Insasse hatte in den Vormittagsstunden gemeinsam mit anderen Häftlingen in verschiedenen Räumen unter Aufsicht eines Justizwachebeamten Reinigungsarbeiten durchgeführt. Der Pakistani säuberte gerade den Bereitschaftsraum der Justizwache, als er in einem unbeobachteten Moment bei einem vergitterten Fenster das Schloss aufbrach. Er gelangte vermutlich über eine Fensterbank aus etwa vier Metern Höhe ins Erdgeschoß. Vom Innenhof, der als Parkplatz dient, rannte der Häftling dann vermutlich in Richtung Conrad-von-Hötzendorfstraße und ist seither verschwunden.
Möglicherweise verletzt
Laut Sprecher Manfred Ulrich könnte sich der Insasse bei seinem Sprung verletzt haben und möglicherweise dadurch in den kommenden Tagen auffallen. Eine Gefahr für die Bevölkerung gehe von dem 26-Jährigen nicht aus, denn er war zuletzt wegen einer Sachbeschädigung im Vollrausch in der Justizanstalt. In fünf Tagen hätte er aus der Haft entlassen werden sollen. Deshalb sei bei ihm der Haftstatus auch schon gelockert gewesen, erklärte Ulrich.
Ausbruchsversuche aus der Karlau
Erst im Februar hatten drei Häftlinge versucht, über ein Loch in der Mauer aus der Justizanstalt Graz-Karlau auszubrechen. Sie scheiterten an den alarmierten Polizisten und Wachebeamten. Einer der beteiligten Häftlinge hatte mit weiteren zwei Insassen bereits im Oktober 2020 ein Loch in die Außenmauer der Karlau gebrochen und sich aus dem dritten Stock mittels mehrerer Leintücher abgeseilt. Endstation war dann kurz darauf etwas außerhalb der Gefängnismauern.
Die steirische FPÖ warnt angesichts des nunmehrigen Ausbruchs aus der Justizanstalt Jakomini vor "weiterer Kriminalitätsexplosion durch Massenzuwanderung". "Insgesamt braucht es eine deutlich restriktivere Zuwanderungs- und Asylpolitik – eine solche wird mit Türkis-Grün auf Bundesebene aber kaum möglich sein. Die Aufstockung des Personals im Justizbereich ist ebenfalls ein Gebot der Stunde“, so der steirische FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner in einer Aussendung.