Der in Kärnten aufgewachsene Umweltforscher Lennart Vogelsang studierte in den Niederlanden und macht nun seinen PhD in Graz. Er beschäftigt sich am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel an der Universität Graz mit Hochwasserschutz, der natürliche Mittel einbindet.
Woran forschen Sie?
LENNART VOGELSANG: Ich beschäftige mich mit der Planung und Umsetzung von naturbasierten Maßnahmen, um vor allem gegen Hochwasser gewappnet zu sein. Ein Beispiel dafür ist die Revitalisierung von Auenlandschaften. Natürliche Prozesse wie die Errichtung von Überschwemmungszonen werden gezielt für den Schutz genutzt.
Wo findet Ihre Forschung Anwendung?
Der Klimawandel führt zu einem steigenden Meeresspiegel und zu mehr Starkregen. Damit erhöht sich die Hochwassergefahr. Oft baute man zum Schutz Deiche. Doch da gibt es ein Umdenken. Denn im sich rasch ändernden Klima ist eine effektive Anpassung von Dämmen häufig zu teuer. Außerdem helfen solche Strukturen nicht gegen Risiken wie Dürren.
Wie sind Sie zum Thema gekommen?
Ich bin auf dem Land in Kärnten aufgewachsen und habe mich schon früh für die Umwelt interessiert. Durch mein Studium in den Niederlanden habe ich beobachten können, wie sich eine dicht besiedelte Nation innovativ und erfolgreich gegen die Bedrohung von Hochwasser und Dürren wehrt. Diese Erfahrung hat mich motiviert, im Spannungsfeld von Klimawandel und Volkswirtschaft zu arbeiten.