Viele steirische Friseure waren in den letzten Wochen einem enormen Druck ausgesetzt, ihren Kunden trotz des Lockdowns einen akuraten Haarschnitt zu verpassen. Während die einen gesetzeskonform ihre Scheren still gehalten haben, haben sich schwarze Schafe in Graz kurioser Strukturen bedient. So fungierten im Grazer Viertel Gries Bäckereien als Drehscheiben für den illegalen Friseurtermin. Die Kunden wurden nach der Weitervermittlung in der Bäckerei über Hintertüren in die Geschäfte gelassen, um doch noch an Bart- und Haarschnitt zu kommen. „Die Finanzpolizei hat das am Radar“, bestätigt ein Beamter der Finanzpolizei das Wirken der aufgrund des Lockdowns illegalen Läden. „Die Leute weichen aus“, so der Polizist. Der Sinn und Zweck der Schließungen – nämlich die Eindämmung der Pandemie – rücke für sie in den Hintergrund. „Sie setzten sich dabei ja auch selbst einer Gefahr aus“, hat er wenig Verständnis. Denn die Frage nach Hygienevorschriften stellt sich bei einem illegalen Friseurtermin nicht.
Katrin Schwarz