Ein kleiner Plüschelefant sitzt auf dem Boden, wackelt mit den Ohren – und Matteo, im November ein Jahr alt geworden, zerkugelt sich.
Wenn das Leben nur immer so sonnig wäre wie an diesem Vormittag. Aber Natalie Witreich (25) kennt auch die Schattenseiten – und von denen mehr, als ihr und ihrem Lebenspartner Andreas lieb ist.
„Relax“ steht groß auf der Wohnzimmerwand – aber das ist oft leichter gesagt als getan. Die junge Frau weiß, wovon sie spricht. Es fing schon früh an: dass etwa „die Füße ausgelassen haben“. Oder eine bleierne Müdigkeit sie fast erdrückte. Während andere sie nicht selten als „faulen Teenager“ abstempelten, stellte sie immer öfter fest, „dass etwas nicht stimmt“.
Alles nur psychosomatisch? Natalie, deren Kindheit nicht leicht war, hörte das öfter. Doch dann, sie hatte mit 20 gerade eine fixe Anstellung bekommen, wurde ein Daumen taub. „Ich dachte mir nichts dabei“ – bis am nächsten Tag „immer mehr taub wurde“ und ihr plötzlich die Sachen aus der Hand fielen. Die Steirerin kam mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus, doch das war’s nicht. Die Diagnose lautete Multiple Sklerose (MS). Das ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems, bei der das Immunsystem die Außenhüllen der Nerven attackiert und die Übertragung gestört wird. Die Krankheit verläuft in der Regel in Schüben, auch bei Natalie.
„Ich habe mit der rechten Hand nichts mehr tun können“, erinnert sich die junge Mutter und zeigt, wie die Finger spastisch gelähmt waren. „Es kam ein Schub nach dem anderen“, am Anfang vertrug sie auch die Medikamente nicht.
Mittlerweile geht das besser, doch heilbar ist Multiple Sklerose nicht. „Noch nicht. Ich hoffe, dass ich das noch erleben darf“, sagt die 25-Jährige und lächelt Sonnenschein Matteo an.
Vor vier Jahren hatte Natalie Andreas kennengelernt, sie zog zu ihm in die Obersteiermark, vor 14 Monaten kam der Bub zur Welt. Mittlerweile hat die kleine Familie eine behindertengerechte Wohnung, seit Kurzem steht dort auch ein Rollstuhl. Es kommt immer wieder vor, dass „ich auf einmal nicht mehr gehen kann“.
Die 25-Jährige leidet zudem an einer Posttraumatischen Belastungsstörung – und einen Tag vor Silvester hatte sie ihren ersten Krampfanfall. Am 4. Jänner musste sie mit dem Notarzt wieder ins Spital: Zur Multiplen Sklerose kommt mittlerweile auch Epilepsie dazu.
Angst vor jedem neuen Krampfanfall
Das Leben zu meistern, wird damit immer schwieriger. Wenn Andreas arbeiten geht, schaut die Oma auf Matteo – Natalie bleibt allein zu Hause. Mit der Angst vor jedem neuen Krampfanfall, der fatale Folgen haben könnte.
Unterstützung? Könnte jetzt auf vier Pfoten kommen: Die 25-Jährige hofft auf einen dual ausgebildeten Assistenzhund, der Alarm schlagen oder mit der Schnauze einen Notfallknopf betätigen kann, wenn die junge Frau einen Anfall hat. Der sie aber auch begleiten und ihr Sicherheit geben kann – aufgrund ihrer Panikattacken ist für Natalie schon ein normaler Einkauf eine immense Herausforderung. Das Ziel: das Tier (von den Experten empfohlen würde ein Großpudel oder ein französischer Wasserhund) so auf die junge Frau zu trainieren, dass es sie in allen Lebenslagen unterstützen und schützen kann.
Damit ein Welpe ausgesucht werden und die Ausbildung starten kann, muss aber eine hohe Anzahlung – 6700 Euro – geleistet werden. Allein kann die Familie diese Kosten nicht bewältigen. „Steirer helfen Steirern“, die große Hilfsaktion der Kleinen Zeitung, will sie dabei unterstützen. Mit Ihrer Hilfe, danke!
Auch hier half "Steirer helfen Steirern":
Fall 1
Diese Frau hatte es in ihrer Ehe nicht leicht, auch die Kinder litten. Mittlerweile schaffte sie die Trennung – musste aber erst lernen, mit dem Erlebten fertig zu werden und finanzielle Lasten in den Griff zu bekommen. Dabei hilft nun eine freiwillige Einkommensverwaltung. Und auch „Steirer helfen Steirern“: Wir übernehmen für die alleinstehende Mutter einen Heizungsrückstand.
Fall 2
Diese alleinerziehende Mutter macht eine Ausbildung, muss dazu größere Wegstrecken zurücklegen. Plötzlich gab es gröbere Probleme mit dem Auto – der Mechaniker rechnete mit Kosten von rund 1500 Euro. Außerdem brauchte es dringend zwei neue Reifen. Das Problem der Frau: Ohne Wagen geht es nicht, der Pkw war so nicht verkaufbar und für einen neuen fehlte das Geld. Wir halfen bei Reparatur und einer Monatsmiete.
Fall 3
Lange Zeit war dieser Mann obdachlos. Schließlich ließ er sich helfen – bekam ein Dach über dem Kopf und lernte, sein Leben wieder besser zu meistern. Jetzt ergab sich die Möglichkeit, in eine betreute Seniorenwohnung der Caritas zu ziehen. Die vorhandenen Möbel konnte er dort von inzwischen selbst erspartem Geld ablösen, die Kaution aber nicht aufbringen. Dafür durfte er auf „Steirer helfen Steirern“ zählen.
Beate Pichler