Seltene Eintracht herrscht zwischen den steirischen Grünen und der Landes-FPÖ nach dem heftigen Erdbeben in Kroatien. Beide Oppositionsparteien drängen neuerlich auf ein Aus des slowenischen Atomkrafwerks Krško. Auch Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) zeigt sich besorgt. Das Kraftwerk wurde unterdessen vorübergehend abgeschaltet.
Der grenznahe „Schrottmeiler“ dürfe keine Zukunft haben, sagt Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl in einer Aussendung. "Die geplante Laufzeitverlängerung – eigentlich sollte der Reaktor im Jahr 2023 stillgelegt werden – bis 2043 ist ein inakzeptables Risiko. Noch nie wurde ein AKW so lang betrieben. Krško weist bereits heute grobe Mängel auf, wie das Abbrechen von Brennstäben oder Störungen im Primärkühlsystem gezeigt haben."
Damit ist sie auf der selben Linie wie FPÖ-Kollege Mario Kunasek: "Die Häufigkeit an Beben sollte Anlass genug sein, um den Reaktor ein für alle Mal herunterzufahren. Besonders aufgrund der Tatsache, dass die Erschütterungen diesmal auch am dortigen Standort klar zu spüren gewesen sein müssen und Schäden nur eine Frage der Zeit sind", schreibt der blaue Klubobmann in einer Aussendung. Er fordert LH Hermann Schützenhöfer und Umweltlandesrätin Ursula Lackner zu einem entschlossenen Auftreten gegenüber Slowenien auf.
Die angesprochene Umweltlandesrätin verweist gegenüber der Kleinen Zeitung auf bilaterale Interventionen und scharfer Proteste der Steiermark in der Vergangenheit: Dennoch werde der Weiterbetrieb des AKW von Slowenien stur durchgezogen. „Die Konstruktion des im Jahr 1981 in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in Krško ist auf eine maximale Laufzeit von 40 Jahren ausgelegt. Daher muss der Betrieb spätestens im Jahr 2023 enden. Wir dürfen die Laufzeitverlängerung auf keinen Fall tatenlos hinnehmen“, sagt Ursula Lackner. Sie spielt den Ball an die Bundesregierung weiter. Diese solle sich endlich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass es zu einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) kommt. "Bei diesem EU-weiten Verfahren müssen unbedingt alle betroffenen Nachbarländer an einem Strang ziehen und so gemeinsam mit aller Kraft gegen diese gefährlichen Atompläne auftreten", fordert Lackner.