Martina Kalcher (38) hat Pädagogik studiert, anschließend den Master in Inclusive Education und Weiterbildung abgeschlossen und an der Universität Graz promoviert. Sie hat jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen und Erwachsenen beziehungsweise Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen, ist Vorstandsmitglied in einem Verein für Menschen mit und ohne Behinderung.
Worum geht es in Ihrem Forschungsbereich?
Martina Kalcher: Ich beschäftige mich aktuell mit der Situation in inklusiven Schulen aus Sicht der Eltern, mit den Folgen der Coronakrise für die Inklusion und speziell auch mit den Auswirkungen für Kinder mit Behinderungen und deren Familien.
In welchem größeren Zusammenhang steht diese Forschung?
Martina Kalcher: Das große Ziel meiner Forschung ist es, jedem Kind die Möglichkeit zu bieten, eine inklusive Schule zu besuchen und dort gemeinsam mit anderen Kindern lernen zu können. Das geht einher mit unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Personen, adäquaten Rahmenbedingungen, flexiblen Lernsettings und vielen anderen Dingen.
Wie sind Sie ursprünglich zu Ihrem Fach gekommen?
Martina Kalcher: Ich habe schon mit 14 Jahren in einer Behindertenwerkstatt als Praktikantin gearbeitet. Kinder, unabhängig von Alter, Stärken oder anderen Merkmalen, waren und sind schon immer das Wichtigste in meinem Leben. Die Forschung bietet mir die Möglichkeit, die Situation persönlich mitzugestalten und auch betroffene Personen miteinbeziehen zu können. Das ist für mich eine sehr erfüllende Aufgabe.