Schon vor einigen Wochen hat das Land Steiermark den sogenannten „Corona-Radar“ eingeführt – mit wöchentlichen Updates zur sozialen Lage im Bundesland. Nun liegen die gesammelten Ergebnisse vom Juni am Tisch. So sei die Nachfrage nach Unterstützung aus dem Kautionsfonds, der von Caritas und Volkshilfe abgewickelt wird, gestiegen – pro Tag gab es drei bis vier neue Anträge.
Einen deutlichen Anstieg verspüren auch die Experten in der Schuldnerberatung. Immer mehr Menschen suchen hier nach der sukzessiven Lockerung der Coronamaßnahmen um Hilfe an. Im Vormonat wurden 1300 Fälle registriert, das ist ein Plus von 14 Prozent gegenüber den ohnehin bereits hohen Zahlen vom Mai.
„Dank dem Corona-Radar wissen wir sehr genau, wie sich die soziale Situation in der Steiermark entwickelt“, erläutert Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). Hauptaugenmerk liege in der Steiermark auf der Mindestsicherung. Bei diesbezüglichen Anträgen verbuchte man im Juni ein Plus von acht Prozent: „Man muss bedenken, dass die Mindestsicherung rückwirkend gewährt wird. Es ist also davon auszugehen, dass sich die Zahlen noch weiter erhöhen werden“, meint Kampus.
In der Behindertenhilfe haben sich die Verhältnisse laut Landesregierung wieder normalisiert. Zur weiteren Unterstützung wurde zudem der Soforthilfefonds für Caritas, Volkshilfe und Vinziwerke aufgestockt, beim Wohnen gibt es eine Verlängerung der Fristen oder eine automatische Verlängerung der Beihilfe. Auch eine Corona-Hilfshotline wurde eingerichtet: Tel. 0 800/20 10 10.