Im Jänner ging plötzlich alles sehr schnell für Manuela Konrad: Der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Sporternährung trat zurück und Konrad musste sich entscheiden, ob sie dieses Ehrenamt antreten möchte. Als Antwort erklang dann doch schnell ein klares Ja, denn Konrads Wunsch, in diesem Bereich einiges zu bewegen, ist groß.
Schon in ihrer Schulzeit begann die Steirerin, sich für Ernährung zu interessieren: „Mich fasziniert die Komplexität dieser Wissenschaft. Man hat es mit einer Mischung aus Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft zu tun. Da gibt es Fakten aus der Physiologie und daneben Fragen nach Motiven und Erziehung“, sagt Konrad.
Diese Faszination für das Thema bewegte sie schließlich zum Studium der Diätologie sowie der Erziehungswissenschaften. Heute bildet sie selbst zukünftige Diätologen an der FH Joanneum aus. Dass ihr vor allem das Thema Sporternährung ans Herz gewachsen ist, liegt auch an ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit verschiedenen Sportlern. So war Manuela Konrad als Betreuerin beim Race Across America tätig, hat den SK Sturm beraten und auch mit den Grazer Giants zusammengearbeitet.
Im Rahmen ihrer Präsidentschaft möchte sie dieser wissenschaftlichen Sparte nun zu mehr öffentlichem Gehör verhelfen: „Für Februar ist eine große Veranstaltung geplant. Diese soll vor allem Sportlern und Betreuern die Möglichkeit geben, sich über Ernährungskonzepte zu informieren“, sagt Konrad. Wichtig findet die 44-Jährige dabei vor allem den Blick auf den Teller: „Ich will Lebensmittel in den Fokus stellen. Was mit klassischen Lebensmitteln an Bedarf gedeckt werden kann, sollte so zu sich genommen werden. So kann Sporternährung auch saisonal und regional sein.“
Wichtig ist der Steirerin auch, Frauen verstärkt zu motivieren, sich auf den Bereich der Sporternährung zu spezialisieren: „Ernährung ist grundsätzlich ein Thema, das vorwiegend Frauen beschäftigt. Das merkt man auch an der Anzahl der Studentinnen. Für Sporternährung interessieren sich dann aber fast nur die männlichen Studenten.“
Um Sporternährung als Fachgebiet insgesamt attraktiver zu machen, will sich Konrad dafür einsetzen, dass dieser Bereich als eigenständige Disziplin anerkannt wird: „Dafür ist es auch wichtig, dass der Nachwuchs gefördert wird und keine Abhängigkeit von Konzernen entsteht.“ Daher arbeitet sie daran, ein Netzwerk zu schaffen, das Wissenschaftlern in ganz Österreich den Austausch ermöglicht. Konrad ist sich sicher:„Durch enge Zusammenarbeit können wir am meisten erreichen."