Nein, das hätte sich Lukas Richter, Statistiker bei der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) nicht gedacht, als er seine Dissertation begann: Dass er plötzlich sozusagen mitten im Auge eines Sturms stehen würde, als die Corona-Krise ausbrach. Denn die Abteilung für Surveillance (Überwachung) und Infektionsepidemiologie ist für die Erfassung und Auswertung der meldepflichtigen Infektionskrankheiten zuständig. „Wir bereiten die gemeldeten Zahlen auf und machen daraus beschreibende Zusammenfassungen“, erklärt Richter. Typische Fälle sind Masern, Tuberkulose, Reiseerkrankungen und ähnliches. Insgesamt sind rund 70 Erkrankungen erfasst. Nicht allerdings eine gewöhnliche Grippe, „das würde dieses Meldesystem überfordern“. Für die Grippe gibt es ein eigenes, anderes System.