Heute startet die Woche mit spürbaren Einschnitten im Sog der Corona-Krise. Auch für die Steirerinnen und Steirer bleibt die Lage angespannt, für eine Rücknahme der Maßnahmen ist es zu früh. Wir halten Sie heute wieder den ganzen Tag lang über das Geschehen in der Steiermark auf dem Laufenden.
- Die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle in der Steiermark liegt bei 929 (laut Ministerium; Sonntag 21 Uhr).
- In der Steiermark sind mittlerweile 24 Opfer zu beklagen.
- Die Wirtschaftskammer hat gestern mit der Auszahlung der finanziellen Unterstützungsleistungen für steirische Unternehmer. Tausende Gelder wurden bereits freigegeben.
- Laut der Gesundheitslandesrätin würden die steirischen Labors bis 2000 Tests täglich schaffen, aber das Material fehlt.
- Am Samstag fand das erste Wohnzimmer-Konzert der Kleinen Zeitung statt. Den Auftritt von "Sir" Oliver Mally können Sie hier nachhören.
- Es gelten weiterhin Ausgangsbeschränkungen für alle. Die Polizei meldet gut 360 Anzeigen allein in Graz.
- Das Gesundheitstelefon 1450 nur für jene, die Symptome haben! Allgemeine Fragen richten Sie an Tel. 0800 555 621.
- Die Hotline der steirischen Krisenintervention ist unter 0800 500154 (9 bis 21 Uhr) erreichbar.
- Hotline für Eltern und Erziehungsberechtigte: 0676 8666 4668
- Hotline Sozialabteilung des Landes: 0800 20 10 10
- Pflege-Hotline des Landes: 0800 500 176 (8 bis 18 Uhr)
Die Entwicklungen vom Sonntag, 29. März, können Sie an dieser Stelle detailliert nachlesen.
Die Ereignisse des Tages im Liveticker
9.30 Uhr:Ulli Retter, Vizepräsidentin der ARGE RTK (Round Table Konferenzhotels) und Geschäftsführerin des Seminar- und Tagungshotels Retter in Pöllauberg in der Steiermark, bringt die aktuelle Situation auf den Punkt: „Der Tagungsmarkt ist bis zu 100% zusammengebrochen. Wir haben bis Juli Stornierungen. Da wir sehr viele Konferenzen und Seminare mit internationalen Gästen haben, bezweifeln die Veranstalter derzeit, dass die Teilnehmenden anreisen können.“ Die vielfach ausgezeichnete Gastgeberin fasst damit zusammen, was auch aus einer aktuellen Umfrage von RTK unter den Mitgliedsbetrieben aus Seminar-, Tagungs- und Konferenzhotels sowie Eventlocations hervorgeht: 80% der Betriebe sind vorübergehend geschlossen, die restlichen 20% laufen auf Notbetrieb. Bereits jetzt vermelden die Betriebe erhebliche Umsatzrückgänge im Tagungsgeschäft. Sollte die Situation länger andauern, ist laut Prognosen mit einem Minus von mindestens 50% über das Jahr gesehen zu rechnen.
9.20 Uhr: Mit Narzissen am Fußballfeld gegen die Corona-Krise: In Kumberg wurden jetzt einfach mal Narzissen am Fußballfeld gepflanzt.
9 Uhr: „Durch die langjährige Erfahrung im Bereich interkulturelle Psychotherapie wissen wir, dass die derzeitigen einschneidenden Änderungen für geflüchtete Menschen mit Traumatisierungen und Menschen mit Migrationsbiographie besonders belastend sein können“, so ZEBRA-Geschäftsführerin Alexandra Köck. Deshalb stehen nun montags bis freitags, jeweils von 9 bis 12 Uhr, ZEBRA-PsychotherapeutInnen unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 799 702 für ein Gespräch zur Verfügung. Speziell für Menschen, die eine Sorgenhotline mit Dolmetscher benötigen.
8.45 Uhr: Die Grüne Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl macht sich für ein Aus von Tiertransporten ins Ausland, stark: „In der jetzigen Lage bedeutet das für die Tiere in den Transportern, dass sie oftmals auch noch stunden- oder tagelang an geschlissenen oder stark kontrollierten Grenzübergängen unter grauenvollen Bedingungen auf engstem Raum dahinsiechen müssen. Die Perversität von Lebendtiertransporten, gegen die wir auf allen politischen Ebenen seit vielen Jahren kämpfen, erreicht durch die aktuelle Krise einen Höhepunkt!“
8.25 Uhr: Vergangenes Wochenende starteten die Freizeitareale in Seiersberg-Pirka und der Thalersee, am Samstag zog Gössendorf mit den Auwiesen entlang der Mur nach: Der Andrang der Freizeitaktivisten wird - vor allem jetzt, wo es wieder schöner wird - einfach zu groß. Sperren bzw. Maßnahmen, um den Massenansturm einzudämmen sind notwendig.
8.00 Uhr: Das Rote Kreuz Steiermark informiert:
7.45 Uhr: Die Auswirkung der Corona-Pandemie trifft auch die heimische Landwirtschaft hart. In der Forstwirtschaft und im Gartenbau sind die Märkte weggebrochen, Marktverwerfungen bestimmen den Rinder- und Schweinemarkt, die Belieferung der Gastronomie und vieler Großküchen ist zum Erliegen gekommen. Die Buschenschänker haben Totalverluste, der Verkauf von Wein, Säften, Mosten und Edelbränden ist dramatisch eingebrochen, ebenso die Buchungen für Urlaub am Bauernhof. Viele land- und forstwirtschaftliche Betriebe sind schwer betroffen. Die Experten der Landwirtschaftskammer haben in ihrer März-Bilanz einen Umsatzverlust von 40 Millionen Euro errechnet.
7.20 Uhr: Heimkehren oder bleiben? Diese Frage stellte sich in den vergangenen Tagen vielen Steirern, die im Ausland leben. Wir stellen hier fünf vor, die blieben – und hier erzählen, wie das Leben in Corona-Zeiten in ihrer Wahlheimat ist.
7 Uhr: Wie sich der Ausnahmezustand aufgrund des Coronavirus auf das tägliche Leben und die Verfassung der Gesellschaft auswirkt, protokollieren derzeit zahlreiche Autorinnen und Autoren. Bekanntestes Projekt sind wohl die "Corona-Tagebücher", die das Literaturhaus Graz ins Leben gerufen hat. Das Literaturhaus Graz hat schnell reagiert und liefert seit dem 20. März die "Corona Tagebücher" frei auf den Bildschirm: Mit dabei sind Autorinnen wie Bettina Balàka, Bachmannpreisträgerin Birgit Birnbacher, Nava Ebrahimi, Monika Helfer, Michael Stavaric oder Daniel Wisser. Insgesamt sind 18 Schriftsteller vertreten, die das Literaturhaus auf Basis des ursprünglich geplanten Programms ausgesucht hat. Die Beiträge werden jeden Freitag in ihrer Gesamtheit als PDF veröffentlicht, dazu kommt eine redaktionell betreute Kurzvariante der Ergebnisse.
Montag, 6.50 Uhr. Der ehemalige Richter Erwin Csaszar aus Graz berichtete in der Kleinen Zeitung über die Ausgangsbeschränkungen in Tirol. Nun ist klar: Er und seine Lebensgefährtin werden gemeinsam mit anderen Steirern aus der Krisenregion zurück in die Heimat gebracht. Die jüngsten Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Sonntag, 21.10 Uhr. Die Tagesbilanz: Die Steiermark steht (Stand 21 Uhr) bei 929 Coronavirus-Infizierten - Mehr als ein Viertel aller Betroffenen kommt aus den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld und Weiz. Hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Steirer zu Beginn der Erkrankungswelle Ende Februar alle zwei Tage nahezu verdoppelt, ist der prozentuelle Anstieg nun geringer. Von Donnerstag auf Freitag lag er bei 9,3 Prozent, von Freitag auf Samstag bei 7,5 Prozent, von Samstag auf Sonntag bei 6,4 Prozent. Das ist aber laut Experten kein Grund zur Entwarnung. Die Dunkelziffer ist hoch, es kann derzeit aus Mangel an Testmaterial nicht jeder Verdachtsfall überprüft werden. Acht Personen sind in der Steiermark bisher wieder genesen.
Sonntag, 20.12 Uhr. Die Landessanitätsdirektion hat nun Details zu den fünf neuen Todesfällen vom Sonntag bekannt gegeben. Die Opfer sind vier Männer aus den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld (Jahrgang 1929), Graz-Umgebung (Jahrgang 1938), Leibnitz (Jahrgang 1945) und Weiz (Jahrgang 1948) sowie eine Frau aus dem Bezirk Leibnitz (Jahrgang 1927). Die Zahl der in Folge einer Coronavirus-Infektion verstorbenen Steirer steigt damit auf 24 an.
Sonntag, 20.04 Uhr. Recherchen der Kleinen Zeitung haben ergeben, dass derzeit 450 bis 500 Coronavirus-Tests in der Steiermark durchgeführt werden - pro Tag. Diese Zahl ist in der laufenden Woche stabil gehalten worden, heißt es. Etwa zehn Prozent der steirischen Fälle sind positiv. Details dazu gibt es hier.
Sonntag, 19.11 Uhr. So menschenleer wie dieser Tage hat man die Landeshauptstadt wohl selten gesehen. Das ruft auch Fotografen auf den Plan. Philip Platzer wagt den Blick auf diese neue Welt - eine, wie er meint, die es schafft, dass wir trotz Distanz näher zusammenrücken, weil wir alle dasselbe Los teilen. Ein schöner Gedanke, der in spannende Fotos mündet. Das Projekt des Grazer Fotofragen trägt den Namen "Graz anders" und ist mittlerweile auf Instagram zu finden.