Die Verlockung ist groß, keine Frage: Da ist draußen der schönste Frühling angesagt – und dann heißt’s drinnenbleiben. Maximal ein Spaziergang oder eine kurze Radlrunde – da kriegt so mancher Bergfex die Krise. Verständlich.
Absolut unverständlich allerdings, dass man sich einfach über die Gebote der Stunde hinwegsetzt – und genau das provoziert, wovor seit Tagen gewarnt wird: Tourengeher lösten gestern in der Steiermark ein Lawinenunglück und damit in ohnehin schon extrem schwierigen Zeiten einen großen Hilfseinsatz aus. Bergrettung, Alpinpolizei, drei Hubschrauber – die Helfer mussten ausrücken, weil
die Freizeitsportler nicht daheimbleiben wollten.
Das ist nicht nur eine Frage von persönlichem Leichtsinn. Das ist nicht nur eine Zumutung einzelnen Rettern gegenüber. Das ist verantwortungslos gegenüber einer ganzen Gesellschaft, die derzeit tatsächlich weltbewegende Probleme genug hat.
Beate Pichler