Rekordbilanz war es zwar keine, die Landesbranddirektor Reinhard Leichtfried beim Empfang des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark am Donnerstag in Raaba präsentierte. Das liegt an einem Rückgang Unwettereinsätzen im Vorjahr sowie einer neuen statistischen Erfassung. Diese wurde 2019 auf das Kalenderjahr umgestellt, daher hinkt der Vergleich mit früheren Jahresbilanzen.
Verstecken müssen sich die 771 steirischen Feuerwehren (davon 690 freiwillige) mit der Gesamtleistung von 5,75 Millionen Arbeitsstunden aber bei Weitem nicht. Viele davon passieren weitgehend unbeachtet bei Übungen und Vereinstätigkeiten. Doch bei 4716 Verkehrsunfällen, 1263 Schnee- und 485 Sturmeinsätzen sowie 9500 echten Brandeinsätzen wurden die Feuerwehrmänner und -frauen zu Rettern in der Not.
Leichtfried dankte seinen Leuten für ihr Engagement: „Das wichtigste für uns ist der Faktor Mensch.“ Man müsse aber auch hinterfragen, wo die Grenzen des Ehrenamtes sind und dass die Feuerwehr nicht „Mädchen für alles“ sein kann. Neben einer guten Nachwuchsarbeit will der Landesbranddirektor das Augenmerk verstärkt auf Quereinsteiger richten: Menschen, die mit den Beinen bereits fest im Leben stehen, und nun im Ehrenamt eine sinnvolle Nebenbeschäftigung suchen.
Feuerwehr-Dirndl
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, nun auch Feuerwehrreferent, will angesichts des Sparkurses im Land „nichts versprechen, was ich nicht halten kann.“ Ausdrücklich dankte er seinem Vorgänger Michael Schickhofer und kündigte abschließend an: „Ich werde mich bei Einsätzen nicht in den Vordergrund spielen.“
Für den Landesfeuerwehrverband ist es heuer ein Jubiläumsjahr. Das 150-jährige Bestehen wird mit mehreren Festveranstaltungen begangen, der Landesfeuerwehrtag findet im Juni in Graz statt. Und im März wird auch ein eigenes "Feuerwehr-Dirndlkleid" präsentiert.