Eine Stunde pro Tag: Nur noch 15 Prozent der Mädchen und 27 Prozent der Burschen in Österreich erreichen laut Jugendgesundheitsbericht das empfohlene Ausmaß an körperlicher Aktivität. Der Befund lässt rund um steirische Schulen nicht nur Pausenglocken, sondern vor allem Alarmglocken schrillen. Auch in der heimischen Skibranche, die um den Nachwuchs bangt.
„Wir haben es immer öfter mit Helikoptereltern zu tun“, sagt Georg Kopp, der seit 20 Jahren für die Unfallversicherung AUVA das Thema Skisicherheit betreut. „Das hat zur Folge, dass sich Lehrer immer seltener über einen Schulskitag drübertrauen, aus Angst, sie könnten belangt werden, wenn etwas passiert.“ Der steirische Seilbahner-Obmann Fabrice Girardoni nennt es das „Damoklesschwert an Haftungsfragen“, das Schulskitage häufig ins Wasser fallen lasse. Erst kürzlich mussten im Murtal einige Volksschulen geplante Skitage absagen, weil es an Betreuungspersonal fehlte.
„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu sehr in einer Angstkultur landen“, sagt Andreas Hausberger, Fachinspektor für Sport in der Bildungsdirektion. Vor allem „ein früher positiver Erstkontakt mit Schnee“ sei für die „weitere Freude an körperlicher Aktivität enorm wichtig“.
Ulrich Dunst