Die bisherigen Gesetze reichen aus – wenn sich alle daran halten.“ Das sagt man beim Steiermark-Tourismus offiziell zur steigenden Anzahl an nicht gemeldeten Nächtigungen – gebucht über Online-Plattformen.

Tatsächlich sind die Vermieter vieler Wohnungen oft nicht aufspürbar. Selbst als Kunde hat man mitunter keinen direkten Kontakt,
bekommt den Schlüssel von Drittpersonen oder entnimmt ihn aus einem Schlüsselfach. Die Grazer Stadtregierung schmiedet daher
bereits Pläne, dass sich Mitarbeiter stichprobenartig selbst in Unterkünfte einmieten, um an die Eigentümer heranzukommen.

Kein Wunder, für die Kommunen geht es um viel Geld. Und im Falle der Landeshauptstadt auch um Wohnraum, der den Bürgern aufgrund der Online-Vermietung für eine dauerhafte Bleibe nicht mehr zur Verfügung steht. Hinzu kommen Millionen, die dem Bund an Umsatzsteuer entgehen dürften, wie Experten meinen. Denn: Wer seine Aktivitäten nicht meldet, zahlt wohl auch nicht an die Finanzbehörden.

So gesehen ist es mehr als verständlich, wenn der Gesetzgeber nach weiteren Wegen sucht, um dem Buchungs-Wildwuchs im Internet entgegenzuwirken. Weil die bestehenden Gesetze zwar tatsächlich ausreichen würden, aber sich offensichtlich kaum jemand daran hält.