Mit dem Wort „Wunder“ sollte man grundsätzlich vorsichtig umgehen. Aber in diesem Fall drängt es sich geradezu auf – und selbst die Einsatzkräfte sprechen davon: von einem „Weihnachtswunder“, das am Christtag am Pleschnitzzinken in den Schladminger Tauern wahr wurde. Nach fünf Stunden wurde ein 26-jähriger Liezener aus einer Lawine befreit. Fast unverletzt.

Fünf Stunden im Schnee begraben. Was das für den Betroffenen bedeutet, wenn jede Sekunde, jede Minute zur Ewigkeit wird – man mag es sich gar nicht vorstellen.

Aber auch den Helfern von Bergrettung, Alpinpolizei und Lawinenhundestaffel verlangte dieser Einsatz alles ab. Es herrschte Lawinenwarnstufe 4, es schneite dicht, die Retter mussten zum Teil hüfthoch spuren. Und trotzdem machten sie sich auf den Weg. Riskierten das eigene Leben, um ein anderes zu retten. Wohl wissend, dass die Überlebenschancen im Fall eines Lawinenunglücks nach so langer Zeit nur noch minimal sind.

Man sollte grundsätzlich vorsichtig sein mit dem Wort „Helden“. Aber Hand aufs Herz, sie haben es sich verdient – alle, die mithalfen, dass es wahr wurde: das Weihnachtswunder am Pleschnitzzinken.