Es ist nicht zu übersehen. An der Gangwand reiht sich ein (Filz-)Christbaum an den anderen – vis-à-vis tragen Mädchen auf einer Fotogalerie Heiligenscheine und Buben Zipfelmützen. Eine himmlische Schar, da kann das Christkind nicht mehr weit sein.
Oder? Nix Genaues weiß man – denn wirklich gesehen hat’s noch keiner aus der 18-köpfigen Expertenschar, die hier im städtischen Kindergarten in der Dornschneidergasse in Graz-Gries im Kreis sitzt: Michael (6), Lena (4), Noel (4), Vanessa (5), Denisa (6), Michael (5), David (5 – oder doch erst 4?), Sarah (ähnlich schwankend, aber auch 4), Emely (6), Samantha (6), Stefanie (6), Met (5), Samuel (3), Olivia (6), Clara (5), Tobias („nicht ganz“ 6), Samira, die mit sechs ausgestreckten Fingern alles klar macht, und Leonie (5).
Aber eine Vorstellung haben alle – nicht nur im Kopf, sondern auch auf Zeichenpapier. Da trägt ein Christkind ganz viel Herz und lila Flügel, eines über dem eckigen Körper einen kreisrunden Heiligenschein, eines ist feuerrot, andere leuchten in festlichem Weiß und Gold.
Und so manches Kind liegt in der Krippe. Zum Glück nicht allein. Wobei, es müssen nicht immer Ochs und Esel sein. Auf dem Bild von Denisa strecken drei Häschen im Hintergrund ihre Löffel in die Höhe, Jesus hätte seine Freude gehabt.
Beate Pichler