Zufall? Wer weiß. Jedenfalls hat exakt am Tag nach der Landtagswahl der Aufsichtsrat der Spitalsgesellschaft Kages die Pläne und Budgets für 2020 abgesegnet. Der Gesamtaufwand im größten Landesunternehmen ist mit 1,75 Milliarden Euro beachtlich. Vom Land Steiermark werden stolze 613 Millionen notwendig sein. Die (alte) Landesregierung gab dafür kürzlich grünes Licht.
Die Gesellschafterzuschüsse betrachtet, fließen 2020 deutlich mehr Zuschüsse als heuer (602 Millionen) oder 2017 (606 Millionen). Das liegt aber nicht etwa an steigenden Abgängen der Krankenhäuser. Dieser Posten ist mit 368 Millionen Euro relativ stabil. Beachtlich, aber ebenso nicht außergewöhnlich sind die geplanten Investitionen von 115 Millionen Euro (Landesanteil: 91 Millionen).
Den größten „Ausreißer“ stellen vielmehr die 154 Millionen Euro des Landes für ambulante Leistungen an Spitälern dar. Hintergrund: lange Wartezeiten bei Ärzten und unbesetzte Kassenstellen.
Die hohe Summe liegt jedoch nicht zuletzt an einem neuen Abrechnungsmodell. Dieses soll die Spitäler angemessener für ihre Leistungen entlohnen.
Sollten nicht das neue Gesundheitstelefon 1450 und die neu geregelte Ärztebereitschaft den Sturm auf die Ambulanzen stoppen? Das muss sich noch zeigen. Für 2020 wird ein leichter Rückgang der „ambulanten Erstkontakte“ prognostiziert. In den Jahren zuvor stieg die Frequenz im einstelligen Bereich.
Thomas Rossacher