Es ist die Schattenseite des kleinen Fahrradbooms, der die Steiermark seit Kurzem erfasst hat: Zwar gibt es immer mehr Radfahrer, und das nicht nur in Graz, damit aber auch mehr Unfälle und mehr Verletzte.
Klingt logisch, es müsste aber nicht automatisch so sein. Es hängt nämlich davon ab, welche Infrastruktur für Radfahrer zur Verfügung gestellt wird. Die sicherste und komfortabelste Lösung wäre: Entflechtung der Verkehrsteilnehmer auf Vorrangstraßen und ein getrennt geführter Radweg.
Die Realität im Steirerland schaut leider anders aus. Oft gibt es für Radfahrer gar kein Angebot, oft nur das Mindestmaß in Form eines markierten Mehrzweckstreifens am Straßenrand, der im Ortsgebiet auch gerne als Autoparkplatz genutzt wird: „Bin nur kurz beim Bäcker!“ Oder, auch beliebt, Radfahrer und Fußgänger müssen sich eine enge Fläche teilen. So sind Konflikte vorprogrammiert – und Unfälle auch.
Um die Qualität von Radinfrastruktur zu testen, reicht eine Frage: Würde ich hier meine Kinder fahren lassen? Wenn die Antwort Nein lautet, und das tut sie bei einem Gutteil der Radwege im Land, dann kann es nur eine Reaktion geben: umplanen, neu bauen. Der Verkehrssicherheit zuliebe.