Wer nicht selbst betroffen ist, kann es sich kaum vorstellen. Was es heißt, zu wissen, dass das Leben von einer Stammzellenspende abhängt – aber die Chance, einen passenden Spender zu finden, bei nur 1:500.000 liegt. Das bedeutet: warten und hoffen. Oft jahrelang.
Aber es gibt sie, diese kleinen, großen Wunder. Wenn unter Tausenden Menschen, die sich typisieren lassen, der eine Treffer dabei ist. Wie bei ihm: dem Spender 109 in der Liste des Vereins „Geben für Leben, Leukämiehilfe Österreich“, der seit Jahren im ganzen Land potenzielle Spender für Frauen, Männer und oft auch ganz kleine Kinder sucht ...
>> Alle Infos zum Spenden: Verein Geben für Leben
Driton Murati heißt er. 45 Jahre alt ist er und seine Wurzeln hat er im Kosovo. Mit 20 flüchtete der Biologie- und Anglistikstudent aus seiner alten Heimat, eine neue fand er in der Steiermark. Leicht war es nicht, hier Fuß zu fassen. Doch Driton Murati, der sich Deutsch innerhalb weniger Monate so beibrachte, dass er für andere dolmetschen konnte (insgesamt spricht er fünf Sprachen), wurde als politischer Flüchtling anerkannt. Begann als Systemnetzwerk-Spezialist zu arbeiten – und ist mittlerweile seit 15 Jahren bei der Caritas engagiert. Außerdem ist er verheiratet und hat daheim ein „Dreimäderlhaus“, 8, 16 und 18 Jahre alt. Was wesentlich für diese Geschichte ist ...
Kinder zu haben, sagt er selbst, war mitausschlaggebend dafür, dass er sich ein zweites Mal typisieren ließ. Einmal hatte er das schon in den 90er-Jahren gemacht – im Mai 2017 erneut: „Ich habe am Abend eine Dokumentation über leukämiekranke Kinder gesehen und am nächsten Tag sofort recherchiert, wo ich mich typisieren lassen kann.“ Er forderte ein Speichelprobenset an, zwei Tage später war er registriert.
Beate Pichler