Nach der Entfernung eines Elf-Kilo-Tumors gibt es heute eine weitere Erfolgsmeldung aus dem LKH Universitätsklinikum Graz: Einer Steirerin, der ihr Hund die Nasenspitze abgebissen hatte, konnte diese bei einer Operation unter dem Mikroskop wieder angenäht werden.
Die Frau wollte ihrem Terrier das Fell reinigen, dabei schnappte der Vierbeiner zu - und die Nasenspitze war weg. Die Rettungskette funktionierte gut und die Patientin wurde mit dem Hubschrauber ins LKH Graz geflogen. Dort kam sie sofort unter das Messer, zwei Spezialisten der klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie operierten die Verletzte. Die abgetrennte Nasenspitze wurde mit dem Rettungsauto nachgeliefert.
Bei der Operation bewiesen die Beteiligten höchstes Fingerspitzengefühl. "Damit die angenähte Nasenspitze wieder richtig durchblutet wird, braucht es intakte Gefäße. Und diese sind wiederum bei einem derartig kleinen Amputat nicht leicht zu finden", erklärt Chirurg Raimund Winter, der mit Oberarzt Thomas Rappl den Eingriff durchführte. Doch es gelang, eine Arterie und eine Vene mit vier Stichen zusammenzunähen. "Da die Nähte für diese Gefäße aber dünner als ein Haar sind, haben wir alles unter dem Mikroskop gemacht. Wären die Gefäße nur ein klein wenig dünner gewesen, hätten wir sie nicht mehr verbinden können", so Winter. Einzige Alternative wäre dann ein langwieriger und schmerzvoller Eingriff zur Rekonstruktion der Nase gewesen.
Das blieb der Steirerin zum Glück erspart. Sie zeigt sich nach der gelungenen OP dankbar: "Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich so viel Glück im Unglück hatte. Für mich sind die beiden Ärzte wirkliche Koryphäen. Auch das Pflegeteam hier umsorgt einen perfekt." Hundebesitzern gibt die Frau noch einen Rat mit auf dem Weg. "Jeder, der mit Hunden zu tun hat, sollte auf die Signale hören, die das Tier aussendet. Denn auch wenn es der Hund noch nie getan hat, kann er in einer bestimmten Situation zuschnappen."