Nach kurzer "Sommerpause" hielten heftige Gewitter mit Sturm, Hagel und teil extrem hohen Regenmengen am Donnerstag schon wieder die Steirer und im Speziellen die Einsatzkräfte auf Trab. Und heute schüttete es in vielen Teilen der Steiermark weiterhin anhaltend.
- Laut Hagelversicherung entstand in der Steiermark durch Hagel ein Schaden von zwei Millionen Euro, 5000 Hektar waren betroffen.
- Laut Landesleitzentrale rückten am Donnerstag binnen sechs Stunden 83 Feuerwehren steiermarkweit zu 122 Einsätzen nach den Unwettern aus. Hauptsächlich ging es um Pumparbeiten und Beseitigen umgestürzter Bäume.
- Im Raum Leibnitz und Deutschlandsberg (besonders betroffen waren Großklein und Heimschuh) waren Donnerstagabend 6500 Haushalte ohne Strom, nachdem Baumstämme auf die zentrale Mittelspannungsleitung gefallen waren.
- Während der Gewitter kam es auf der Südautobahn im Packabschnitt auch zu einem schweren Lkw-Unfall und kilometerlangen Staus. >>Mehr dazu lesen Sie hier<<
- In Empersdorf (Bezirk Leibnitz) zu einem Wohnhausbrand nach Blitzschlag ausrücken.
- In vielen Teilen der Oststeiermark und südlich von Graz hat es dazu auch heftig gehagelt. In Birkfeld kamen binnen kürzester Zeit mehr als 90 Liter Regen pro Quadratmeter herunter.
- "Das Wasser ist bei der Haustür herausgeronnen", schildern Bewohner von Birkfeld und Koglhof. >>Mehr dazu lesen Sie hier<<
- Die Folgen des Starkregens (in Birkfeld regnete es 70 Liter pro Quadratmeter in 45 Minuten!) sieht man in diesem Video der Freiwilligen Feuerwehr Birkfeld.
- In Koglhof, Gemeinde Birkfeld, wurden Straßen zu Bächen, wie das Video zeigt, das Siegfried Eiter aus Aschau uns zugesendet hat:
- Besonders stark erwischt hat es am Donnerstag auch die Weststeiermark, wo etwa in Mooskirchen ganze Straßenabschnitte unter Wasser standen. >>Hier lesen Sie mehr dazu<<
Weitere Bilder von den Unwettern am Donnerstag:
Starkregen am Freitag
"Seit Freitagfrüh regnet es eigentlich großflächig in der Steiermark, zum Teil sind auch schon große Regenmengen zusammengekommen, etwa im Raum Feldbach/Bad Gleichenberg und im Ennstal" erklärt Zamg-Meteorologe Christian Pehsl.
Ganz ausgestanden ist die Sache noch nicht: "Vor allem im Norden der Steiermark, vom Ausseerland bis zum Hochschwabgebiet, wird es noch den ganzen Freitag hindurch anhaltend schütten."
Punktuell könnte es noch zu Hangrutschungen kommen, Überflutungen "sind angesichts der stündlichen Regenmengen aber eher unwahrscheinlich", sagt der Meteorologe.
Im Süden wird der Regen im Laufe des Nachmittags weniger. Sollte sich hier noch das eine oder andere Sonnenfenster ausgehen, bestehe aufgrund der Einstrahlung noch einmal Potenzial für weitere Gewitter. "Aus jetziger Sicht werden sich diese aber eher im Burgenland und in Ungarn abspielen", so Pehsl.
Am Wochenende setzt sich dann wieder mehr die Sonne durch. In der Obersteiermark bleib es mit 20 bis 23 Grad aber deutlich frischer als in den südlichen Teilen der Steiermark (bis zu 28 Grad).
Stromausfälle noch am Abend behoben
In den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg fielen nach den Gewittern Donnerstagabend 155 Trafo-Stationen aus - dadurch waren 6403 Haushalte vorübergehend ohne Strom. "Die Ausfälle konnten aber rasch behoben werden", sagt Urs Harnik von der Energie Steiermark, "um 21.30 Uhr waren fast alle Haushalte wieder ans Stromnetz angeschlossen." Ursache für den großflächigen Ausfälle waren Baumstämme, die wegen des Sturms bei Kogelberg auf die zentrale Mittelspannungsleitung gefallen waren.
>>Weitere Unwetterbilder aus Birkfeld finden Sie hier:
Zwei Millionen Euro Hagelschaden
Besonders von Hagel betroffen waren am Donnerstag laut Hagelversicherung die Bezirke Deutschlandsberg, Hartberg-Fürstenfeld, Leibnitz, Voitsberg und Weiz. Insgesamt wurde eine Agrarfläche von 5.000 Hektar geschädigt, der Gesamtschaden in der Landwirtschaft beträgt zwei Millionen Euro.
Zahlreiche Mopedunfälle im Regen
Nicht nur die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren am Donnerstag wegen der Gewitter gefordert, sondern auch die Sanitäter des Roten Kreuzes. "Der Regen auf den zuvor staubigen Straßen machte viele Fahrbahnen sehr rutschig, dadurch kam es zu einigen Moped- und Motorradunfällen", hieß es seitens der Einsatzzentrale des Roten Kreuzes. Bis auf einen Unfall in der Grazer Kärntnerstraße, wo ein Mopedlenker nach einem Unfall ins UKH gebracht werden musste, gingen die meisten Unfälle aber meist glimpflich aus.
Ulrich Dunst