Die Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ ist noch gar nicht in Amt und Würden, schon wird gegen sie demonstriert. Am Grazer Griesplatz trafen sich am Samstagnachmittag gegen 14 Uhr zunächst rund 300 Demonstranten unter dem Motto: Wir sind nicht Schwarz-Blau! Der Demonstrationszug, zu dem Organisationen wie die Interventionistische Linke, die Sozialistische Jugend, der VsstÖ und die Jungen Kommunisten aufgerufen hatten, bewegte sich anschließend durch die Innenstadt. Beim Durchzug durch die Elisabethinerstraße war die Teilnehmerzahl laut Polizei bereits auf mehr als 400 angewachsen, Tendenz weiter steigend. Gegen 16 Uhr kam der Demo-Zug schließlich auf dem Freiheitsplatz für die Schlusskundgebung an, wenig später löste sich die Demonstration, an der schließlich 600 Personen teilgenommen hatten, wieder auf.

In Teilen der Innenstadt gab es wegen der Protestveranstaltung zeitweise Verkehrsbehinderungen. Laut Polizei ist der Demonstrationszug ruhig verlaufen.

Wütend reagierte am späten Nachmittag der Grazer Bürgermeistersprecher und VP-Gemeinderat Thomas Rajakovics auf die Demonstration. Nicht nur die Straßenbahnlinien seien blockiert worden, auch der Handel sei von den Demonstranten in seinem Vorweihnachtsgeschäft beeinträchtigt worden, so Rajakovics in einer Aussendung. Das sei "rücksichtslos" und habe "nichts mit Demonstrationsrecht zu tun". Von der künftigen Regierung fordert der Bürgermeister-Sprecher, Demonstrationszüge, die den öffentlichen Verkehr mutwillig behindern, künftig gesetzlich zu unterbinden.