Sie kommt so verlässlich wie der Advent selbst: Die alle Jahre wiederkehrende Frage, ob's denn heuer was wird mit weißen Weihnachten. Meteorologen verdrehen angesichts von Prognosen, die drei Wochen in die Zukunft reichen, zwar ein bisserl die Augen. Doch laut Zentralanstalt für Meteorologie "stehen heuer die Zeichen gar nicht so schlecht" - immerhin hat der Dezember sehr winterlich begonnen - und auch die nächste Woche sollte es noch weitgehend winterlich bleiben.
Aber der Reihe nach: Laut Statistik (eine Langzeitbetrachtung von 1980 bis 2016) ist - was Österreichs Landeshauptstädte betrifft - die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in Innsbruck (54 Prozent) am allerhöchsten, in Wien (16 Prozent) am geringsten. In Graz gab's statistisch immerhin alle drei Jahre weiße Weihnachten (32 Prozent), wobei: Das letzte Mal ist schon sieben (!) Jahre her.
Hier eine statistische Übersicht der Zamg:
Minus 13,9 Grad Sonntagfrüh
Immerhin: Der Advent begann heuer im ganzen Land bereits tiefwinterlich. Mit zuerst Schnee und aktuell klirrender Kälte vor allem in der Nacht. Mit -13,9 Grad war Neumarkt Sonntagfrüh der steirische Kältepol, am Grazer Flughafen hatte es in der Früh -6,3 Grad. "Das obere Murtal dürfte auch Montagfrüh den kältesten Start erwischen, weil es hier am längsten wolkenlos ist", sagt Zamg-Meteorologe Paul Rainer.
Vor allem in den Nordstaulagen der Obersteiermark kommt bis Dienstag noch eine ordentliche Packung Neuschnee daher. "Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee dürften es auf den Bergen werden, in den Tallagen um Bad Aussee sind immerhin 20 bis 30 Zentimeter möglich", so Rainer. Die schlechte Nachricht für Schneefans im Süden bzw. im Großraum Graz: Hier dürfte es trocken bleiben.
Bringt Oberitalientief Schnee am verlängerten Wochenende?
Und wie geht es weiter? Zu Wochenmitte kommt ein kurzes Zwischenhoch, "da wird es zwischenzeitlich auch wärmer", doch für den Feiertag am Freitag (8. Dezember) und den Samstag kündigt sich ein Oberitalientief an. Das heißt: "Im Süden wird es höchstwahrscheinlich größere Niederschlagsmengen geben." Und jetzt kommt das große Fragezeichen: Kommt rechtzeitig kalte Luft aus Norden, könnte dies in Schneeform fallen. "Aus jetziger Sicht ist es aber wahrscheinlicher, dass es zumindest am Anfang im Süden Regen sein wird und erst nach und nach abkühlt", so Rainer.
Ulrich Dunst