Die Diözese Graz-Seckau startet am kommenden ersten Adventsonntag in ihr 800-Jahre-Jubiläum und begeht dieses mit zahlreichen Veranstaltungen und Gottesdiensten. Höhepunkt ist ein zweitägiges Fest am 23. und 24. Juni 2018 in Graz. Der Abschluss des "runden Geburtstags" wird am 1. September mit der Aufstellung des "Jubiläumskreuzes" am 2.018 Meter hohen Himmelkogel in den Triebener Tauern sein.

Wie die Pressestelle mitteilte, steht das Diözesanjubiläumsjahr unter dem Motto "Zukunft säen" und beginnt am 3. Dezember mit einem Festgottesdienst in der neu renovierten Basilika Seckau. Bischof Wilhelm Krautwaschl wird die Messe "an der Wiege der Diözese" leiten, begleitet vom emeritierten Grazer Bischof Egon Kapellari und dem Leiter der Benediktinerabtei Seckau, Johannes Fragner. Angekündigt sind auch der steirische evangelische Superintendent Hermann Miklas und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP).

Jubiläumsfest im Juni 2018 in Graz

Höhepunkt der Feierlichkeiten zu "800 Jahre Graz-Seckau" wird das Jubiläumsfest im Juni in der steirischen Landeshauptstadt sein: Am 23. Juni will die Katholische Kirche in der Steiermark "ungewöhnliche Einblicke" bieten und öffnet ihre Pforten. Auf acht Plätzen werden Diskussionen stattfinden und prominente Gästen kommen.

Am Grazer Hauptplatz soll eine "Botschaft für die Steiermark" veröffentlicht werden. Am Platz der Versöhnung im Grazer Stadtpark wird Bischof Krautwaschl am 24. Juni einen Open-Air-Festgottesdienst leiten, der live im ORF übertragen wird.

Jubiläumskreuz am Himmelkogel 

Offiziell abgeschlossen wird das Jubiläumsjahr am 1. September 2018 mit der Aufstellung des "Jubiläumskreuzes" und einer Open-Air-Aufführung von Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung". Die Festlichkeiten und Aktivitäten rund um das Jubiläum kosten rund 3,5 Millionen Euro - ein Drittel davon kommt von Land, Stadt Graz und Sponsoren. Die übrigen zwei Drittel fließen aus dem Diözesanbudget, wobei 750.000 Euro für soziale Projekte und der Rest für Sach- und Personalkosten für die Veranstaltungen und Ausstellungen aufgewendet werden.

Seckau war bis 1782 Bischofssitz 

Die Geschichte der Diözese Graz-Seckau ist eng mit der Stiftskirche von Seckau in der Obersteiermark verbunden: Mit der Gründung eines Suffraganbistums durch den Salzburger Erzbischof Eberhard II. im Jahr 1218 erlangte das am 16. September 1164 von Bischof Hartmann von Brixen den Heiligen drei Königen geweihte Gotteshaus den Rang einer Kathedrale und gewann jahrhundertelange Bedeutung als Bischofssitz und Grabstätte. Erst nach der Aufhebung des Chorherrenstiftes 1782 wurde der Bischofssitz nach Graz verlegt.

Der Anstoß für die Gründung des Bistums Seckau kam 1217 aus Salzburg: Im Herbst des Jahres reiste Propst Karl von Friesach im Auftrag von Erzbischof Eberhard nach Rom, um über die Errichtung einer Diözese zu verhandeln. Die Bistumsgründung ist urkundlich nicht direkt belegbar, kann aber aufgrund zweier Quellen auf den Sommer 1218 datiert werden - einerseits durch die päpstliche Erlaubnis und durch ein entsprechendes päpstliches Schreiben an das Stift Seckau, andererseits durch die erste Nennung von Bischof Karl und durch die weltliche Bestätigung von König Friedrich II. Als "Gründungsväter" des neuen Bistums gelten somit der Salzburger Erzbischof Eberhard II., Papst Honorius III. und König Friedrich II., hieß es seitens der Diözese.

Die heutigen Diözesangrenzen sind mit denen des Bundeslandes Steiermark weitestgehend identisch und umspannen 16.386 Quadratkilometer. Die Diözese umfasst 22 Dekanate mit 388 Pfarren (einschließlich 2 Lokalien und 1 Expositur). 339 davon sind in insgesamt 124 Pfarrverbänden zusammengeschlossen. In den steirischen Pfarren leben etwa 1,2 Millionen Menschen, gut 826.500 davon sind Katholiken.

(APA)