Nach Zwischenfällen mit gewalttätigen Perchten sieht die steirische Exekutive keinen Anlass für eine "Aktion scharf". Man wolle zwar bei Krampus-Veranstaltungen sichtbar sein, vorrangig verantwortlich seien aber Sicherheitsdienste, die vom Veranstalter organisiert werden. Die Polizei schreitet ein, wenn es aus dem Ruder laufen sollte. Beim Grazer Perchtenlauf sind die Auflagen wie jedes Jahr hoch.
Jürgen Haas, Sprecher der steirischen Polizei, erklärte, dass alle Perchtenläufe bei den Gemeinden gemeldet werden müssen. Ab einer gewissen Größe kann die Behörde Auflagen erteilen. Die Beamten sind zwar über die Veranstaltungen informiert, haben jedoch nicht die Aufgabe, für Ordnung zu sorgen. Das müsse der Security-Dienst machen. Erst wenn es zu Delikten komme, sei die Polizei gefragt. Der Streifendienst werde dennoch als Prävention sichtbar sein - "wie jedes Jahr", so Haas zur APA.
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Hohe Auflagen in Graz
Andreas Köhler, Leiter der Grazer Veranstaltungsbehörde, schilderte die hohen Auflagen für den Grazer Perchtenlauf, der am 3. Dezember in der Innenstadt stattfinden wird: "Wir sind seit Jahren technisch auf hohem Niveau und es hat in den vergangenen Jahren nie Probleme gegeben." Gewalttätige Übergriffe seien praktisch nicht möglich, denn die Perchten bekommen genaue Instruktionen und ein Ordnerdienst überwacht das Geschehen. Es herrscht ein absolutes Alkoholverbot bis zur Demaskierung und die teilnehmenden Maskenträger müssen Erklärungen unterschreiben und Haftungen übernehmen. "Wir wissen, welche Gruppen im Fall des Falles zur Verantwortung zu ziehen sind", versicherte Köhler.
Alko-Vortest seien seiner Ansicht nach nicht nötig: "Wir wollen es nicht auf die Spitze treiben." Sogar knapp vor dem Auftritt bekommen die Perchten laut Köhler noch ein Briefing, in dem ihnen nochmals ihre Verantwortung aufgezeigt wird. Das sei vor allem deshalb wichtig, weil oft auch noch sehr junge Perchtenläufer dabei seien. Seit mehreren Jahren funktioniere der Grazer Perchtenlauf ohne Probleme, davor hatte es auch ein paar Jahre eine Art freies Perchtentreiben in der Stadt gegeben, "aber das funktionierte nicht", so Köhler. Daher habe man wieder auf die vorgegebenen Gassen und abgesperrtes Gelände zurückgegriffen.
"Wir haben das Konzept Jahr für Jahr weiterentwickelt", meinte der Experte. Probleme, die es früher etwa auch am Ende der vorgegebenen Route gegeben hatte, wurden gelöst, indem den Perchten nun eine schmale Gasse als Rückzugs- und Erholungsort dient: "Dort können sie sich demaskieren und erfrischen, ehe sie in Begleitung von Ordnerdiensten zurück zu ihren Fahrzeugen gehen." (APA)