Die "Soko Friedrich" informierte am Montag in Voitsberg die Öffentlichkeit über den Einsatz von Diensthunden bei der Suche nach dem mutmaßlichen Doppelmörder von Stiwoll. Bis Montagabend fehlte vom Gesuchten Friedrich Felzmann weiterhin jede Spur.
Daher werden auch am Dienstag wieder Leichenspürhunde zum Einsatz kommen. Sieben Diensthunde aus ganz Österreich sind dabei. Nach wie vor zieht man bei der Polizei die Möglichkeit in Betracht, dass Felzmann nach dem Doppelmord vor mehr als drei Wochen Selbstmord begangen hat. Bereits nach der Tat hatte die Polizei auch speziell auf die Witterung von Leichen und Blutspuren trainierte Hunde eingesetzt.
Doppelmord: Jetzt durchsuchen Leichenspürhunde Stiwoll
Dass man jetzt wieder auf die tierischen Helfer zurückgreift, hat einen speziellen Grund: Der Leichengeruch dürfte zu diesem Zeitpunkt wesentlich ausgeprägter sein, das könnte die Witterung in dem riesigen und unwegsamen Suchgebiet erleichtern. Außerdem war für diese Woche in Oberösterreich eine größere Übung mit den Diensthunden anberaumt gewesen. Stattdessen geht man nun in einen echten Einsatz.
Am Geruch einhängen
So beschrieb Wolfgang Hellinger, leitender Diensthundeführer in der Steiermark, die Aufgaben der zusammengezogenen Beamten aus Kärnten, Tirol, Salzburg, Wien und der Steiermark: Die Hunde streifen mit ihren Führern durch das Gelände, was einem gewöhnlichen Auslauf ähnelt.Wittert der Vierbeiner jedoch Verwesungsgeruch, beginne die "intensive Suche". Der Experte nennt es im Fachjargon: "Der Hund hängt sich am Geruch ein."
Bewaffnet und gefährlich
Diese Feinsuche können die Hunde etwa 20 Minuten aufrechterhalten, danach ist eine Pause nötig. Insgesamt sollen die Diensthundeführer mehrere Stunden pro Tag durch die Wälder um Stiwoll gehen und nach dem mutmaßlichen Schützen suchen. Am Dienstag macht man weiter.
Die Hundeführer werden dabei von weiteren Polizisten sowie von ihrer kompletten Ausrüstung geschützt, denn der Täter gilt immer noch als bewaffnet und gefährlich.
13 Spezialisten mit vier Pfoten
Die österreichische Exekutive verfügt über 13 dieser speziell ausgebildeten Leichen- und Blutspursuchhunde. Sie haben - abgesehen vom Grundmodul Schutz und Fährte, das alle Polizeihunde in etwa zwölf Wochen absolvieren - auch die achtwöchige Zusatzausbildung, um Verwesungsgeruch und Blut von Menschen zu wittern.
Schwierig werde es bei Flussüberquerungen oder bei heftigem Wind und Regen. Beste Bedingungen für die Fährtensuche liegen bei etwas feuchtem Wetter und wenig Wind vor.
Bereits wenige Tage nach den tödlichen Schüssen waren Leichen-Suchhunde nahe Stiwoll im Einsatz gewesen: Damals wurde das Gebiet rund um das gefundene Fluchtfahrzeug abgesucht - jedoch ohne Erfolg. Seit damals waren bei der sogenannten Kettensuche in den Wäldern vor allem Schutz- und Fährtenhunde im Einsatz gewesen.