Nach drei Tagen relativer Ruhe könnte sich die Lage in den von den Unwettern am Wochenende heimgesuchten Regionen der Obersteiermark heute wieder zuspitzen.
- Bereits in der Nacht gab es im Raum Knittelfeld heftige Gewitter mit Hagel.
- Auch in den Morgenstunden setzte im Murtal wieder Regen ein.
- Heute stockt das Bundesheer sein Kontingent auf mehr als 200 Soldaten auf.
- Land beschließ 50 Millionen an Hilfe für Katastrophengebiete
- Probleme mit Trinkwasserversorgung in St. Peter am Kammersberg - Tankwagen aus Südsteiermark rücken an.
Wir halten Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
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13.15 Uhr. Um die Bevölkerung in St. Peter am Kammersberg mit Trinkwasser versorgen zu können, wurden Wassertransportfahrzeuge aus dem Bezirk Leibnitz angefordert. Um 12.30 Uhr machten sich die Feuerwehren von Gamlitz, St. Johann im Saggautal, Oberhaag und Großklein mit ihren Tankfahrzeugen auf den Weg. Insgesamt kann man mit diesen vier Lkw 37.000 Liter Wasser bewegen.
13 Uhr. Probleme mit der Trinkwasserversorgung gibt es in der Gemeinde St. Peter/Kammersberg. Die örtliche Feuerwehr hat folgende Meldung rausgegeben: "Die Bevölkerung von St. Peter am Kammersberg wird seitens der Gemeinde ersucht, Wasser zu sparen. Die Quellfassung der Ortswasserleitung kann kein Wasser liefern - die Wasserversorgung ist derzeit extern sichergestellt. Das Wasser hat aber KEINE TRINKWASSERQUALITÄT."
12.15 Uhr. Landesfeuerwehrchef Albert Kern informiert, dass Donnerstagvormittag noch immer 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren in den Katastrophengebieten im Einsatz sind. Ein Hotspot sei wieder einmal der Bezirk Murau, wo es durch die Unwetter Probleme mit der Trinkwasserversorgung gebe. Hier seien Tankwagen mit frischem Wasser unterwegs.
12.05 Uhr. Das Land Steiermark hat in ihrer Regierungssitzung am Donnerstag 50 Millionen Euro Hilfe für die Katastrophengebiete beschlossen. Davon sollen 31,5 Millionen Soforthilfe (vor allem Infrastruktur) fließen. Der Rest geht in Schutzmaßnahmen.
Die 50 Millionen seien eine erste Schadens-Einschätzung, was die zerstörte Infrastruktur betrifft. LH Hermann Schützenhöfer und Katastrophenschutz-Referent Michael Schickhofer betonten am Donnerstag, dass dieser Wert noch deutlich steigen könnte, da noch nicht alle Schäden erhoben seien. Beide pochten daher einmal mehr auf den Bund, die zugesagte Hilfe des Bundes auch wahrzumachen.
12 Uhr. Hier gibt es eine neue Bilderserie über die Vorbereitungen in St. Oswald-Möderbrugg und Unzmarkt-Frauenburg auf neue Unwetter. In den Katastrophenbereichen kommt es immer wieder zu neuen Hangrutschungen.
11.50 Uhr. Das schwere Gewitter, das in der Nacht über die westliche Obersteiermark zog, wütete auch im Krakautal mit Hagel und Starkregen. im Ortsteil Krakauschatten (Gemeinde Krakau) schlugen die Hagelkörner sogar die Fensterscheiben eines Wohnhauses ein. Die Feuerwehr Krakaudorf war mit 32 Mann zwei Stunden lang im Einsatz um die Fenster mit Folien notdürftig abzudichten.
11.30 Uhr. Rund um den Red-Bull-Ring, wo ja dieser Tage Zehntausende MotoGP-Fans anreisen, startete der Donnerstag schlechter als prognostiziert, berichtet Murtal-Redakteurin Sarah Ruckhofer.
Hier geht's zu ihrem aktuellen Artikel: Gewitter um Red-Bull-Ring
11.15 Uhr. Ein Lagebericht aus dem Murtal: Der für heute Nachmittag angekündigte Regen ergoss sich bereits Mittwochnacht in vielen betroffenen Überschwemmungsgemeinden, berichtet Murtal-Redakteurin Sonja Haider-Krätschmer. So waren auch wieder Spielberg, Kobenz und St. Marein bei Knittelfeld betroffen. Hier gab es starke Hagelstürme und sintflutartige Regenfälle. In Spielberg etwa kämpften bereits am Nachmittag Mannen der regionalen Feuerwehren mit der Entleerung eines Auffangbeckens Nahe Red-Bull-Ring.
Gesättigte Berghänge machen derzeit den Feuerwehren in der Region das Leben schwer. Bei erneuten schweren Regenfällen könnten diese nämlich ordentlich ins Rutschen kommen, wa bis dato jedoch nicht geschehen ist. Auch in St. Oswald mussten Mannen der Freiwilligen Feuerwehr Sicherungsarbeiten durchführen. Michael Pripfl, stellvertretender Kommandant, der FF St. Oswald weiß: „Wir haben mehrere Orte gesichert. Wie etwa im Wenischgraben bei Familie Pfandl. Dort wurden Präventivmaßnahmen gegen eine Hangrutschung durchgeführt.“ Auch gesichert wurde ein Hang im Nestelgraben in St. Oswald.
In der Gemeinde Unzmarkt-Frauenburg, wo bereits eine Familie evakuiert werden musste, ist man für den Ernstfall gerüstet. „Wir haben 650 Sandsäcke angefüllt und sie bei uns deponiert“, berichtet Bürgermeister Eberhard Wallner. Viele Kameraden der FF Unzmarkt-Frauenburg haben stundenlang Sand geschaufelt. Harald Schaden, Bereichskommandant von Judenburg, berichtet: „Wir hatten Gott sei Dank in der Nacht auf gestern nichts Dramatisches. Ein paar Pumpeinsätze gab es schon, aber nichts Großes.“
11.10 Uhr. Rund um das Katastrophengebiet Pölstal ist die Lage noch immer sehr angespannt - wie dieser Bericht zeigt.
10.55 Uhr. Wie entsteht ein Blitz? Und welche Arten von Blitzen gibt es? Wir haben dies in einer Fotoserie zusammengefasst.
10.45 Uhr. Die Gewitter ziehen heute schnell, wie die aktuelle Blitzkarte zeigt. Demnach zog schon in der Früh eine Gewitterzelle über das obere Murtal - weitere Gewitterzellen, die Richtung Steiermark ziehen könnten, bilden sich derzeit in Kärnten.
10.00 Uhr. Viele Hänge und Wiesen im Bezirk Murtal sind total aufgeweicht und drohen abzurutschen. Damit sie von weiteren Niederschlägen geschützt sind, deckt sie die Feuerwehr mit Planen ab. Die Feuerwehr St. Oswald (Möderbrugg) war etwa im Wenischgraben im Einsatz.
9.30 Uhr. Im Sölktal wird heute bereits wieder daran gearbeitet, Schwemmgut, Schadholz, Geröll, Rohre und weggeschwemmte Autos zu bergen. Unterstützt werden die Feuerwehren dabei durch ein "Wechselladerfahrzeug mit Kran" der FF Gössendorf. Am Wochenende soll wieder ein Großaufgebot an Feuerwehren im Einsatz sein, so werden am Samstag die Katastrophendienst-Hilfszüge aus den Bezirken Fürstenfeld und Feldbach ins Sölktal aufbrechen.
8.50 Uhr. Der private Wetterdienst Kachelmannwetter mit einer Blitzanalyse der nächtlichen Gewitter in Kärnten und der Steiermark.
Kräftige #Gewitter Kärnten und Steiermark: https://t.co/3j8uvzdLVw Zur Blitzanalyse Klick auf die Blitze https://t.co/q7rHi64W6i#wetter /TS
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) 10. August 2017
8.45 Uhr. Noch schlimmer getroffen haben die Gewitter in der Nacht Kärnten. Es gab Hagelkörner in der Größe von Golfbällen, bei einem Einfamilienhaus wurde das Dach weggerissen. Bilder und Infos gibt es hier.
8.30 Uhr. In Oberwölz hat man letzte Nacht wieder Sandsäcke aufgeschlichtet und Betonmauern aufgebaut. Die Vorkehrungsmaßnahmen für neuerliche Unwetter waren zum Glück letztlich nicht notwendig. Es regnet derzeit zwar, die Lage sei jedoch noch nicht angespannt, berichtet Walter Horn von der Feuerwehr. "Wir hoffen, dass es nicht ärger wird." So sieht es heute in Oberwölz aus...
8.00 Uhr. 140 Soldaten des Bundesheeres sind bereits im Raum Öblarn und Donnersbachwald im Einsatz, heute am Nachmittag werden weitere 80 Pioniere des Pionierbataillons 2 aus Salzburg eintreffen. Diese werden auf Anforderung der Bezirkshauptmannschaften Murau und Murtal in Oberwölz, Oberzeiring und im hinteren Triebental Hand anlegen. Laut Auskunft des Bundesheeres werden die Soldaten vor allem Verklausungen lösen, zerstörte Brücken wiederaufbauen und Hänge sichern.
Die Hilfe ist bitter nötig, zumal der heutige Nachmittag Potenzial für starke Unwetter birgt. „Vom Westen her strömt sehr warme, zunehmend jedoch labile Luft in unser Land“, sagt Reinhard Prugger, Meteorologe bei den meteo experts. „Neuerlich können die Gewitter auch kräftiger ausfallen und somit zu Schäden führen. Wo das genau passiert, kann man jedoch nur kurzfristig vorhersagen“.
7.45 Uhr. Im Oberen Murtal hat es in der Nacht und Donnerstagmorgen bereits teils heftig geregnet, am meisten Niederschlag gab es in den letzten 24 Stunden in Rottenmann und Neumarkt. Im Raum Knittelfeld und Spielberg war auch Hagel dabei, berichten Bewohner. Auf der Facebookseite "Aktuelle Wetterwarnugnen für Österreich" wurde dieses Bild aus Spielberg gepostet:
In Spielberg geht ja heute der Moto-GP-Zirkus los. Die Wetterlage bereitet den Organisatoren und Einsatzkräfte Kopfzerbrechen, für neuerliche Unwetter hat man bereits einen Notfallplan.
7.30 Uhr. Die Caritas hat indes eine Hilfsaktion für die Hochwasseropfer gestartet. Zum einen soll es 50.000 Euro Soforthilfe für 60 betroffene Haushalte geben, zum anderen wurde auch ein Spendenkonto eingerichtet, um die Hilfe ausweiten zu können.
Caritas-Spendenkonto: AT 08 2081 5000 0169 1187, Kennwort: Unwetter Steiermark 2017