Vor knapp zwei Wochen hatte die Landespolizeidirektion erst gewarnt, dass Diebesbanden einen neuen Trick anwenden: Sie klemmen zwischen Tür und Türstock einen Kunststoffstreifen und kontrollieren die Wohnung einige Tage später noch einmal.
Ist der Streifen nicht heruntergefallen, gehen sie davon aus, dass niemand zuhause ist und schreiten zur Tat.
Dieses Wochenende haben unbekannte Täter diese Masche genützt, um eine Wohnung in der Brockmanngasse im Bezirk Jakomini aufzuknacken. Sie stiegen ein, durchsuchten sie, erbeuteten Geld und Schmuck und waren auf und davon.
Die Bewohner waren von Freitag in der Früh bis Sonntag 18.30 Uhr nicht daheim. Die Schadenssumme steht noch nicht fest.
Streifen sofort melden
Die Streifen fallen den Bewohnern meist nicht auf, enden aber oftmals mit dem Diebstahl von Schmuck, Bargeld und elektronischen Geräten. „Wir wollen die Bevölkerung zur Achtsamkeit aufrufen“, appelierte Gerhard Lachomsek, Leiter des Grazer Kriminalreferats. Betroffene sollen die Polizei alarmieren, auch wenn es zu keinem Einbruch kommt: „Jede Meldung bringt uns den Tätern einen Schritt näher.“ Natürlich sind auch Nachbarn aufgerufen, die Exekutive einzuschalten.
Ebenfalls in Graz sind zuletzt Symbole auf Türstöcken aufgetaucht, die bei den Betroffenen für Besorgnis sorgen. Schnell war von Gaunerzinken die Rede. Lachomsek winkt aber ab: „Das sind oft Hinweise für Zusteller, Gaunerzinken sind uns seit Jahren nicht mehr bekannt.“
Service und Info der Polizei
Dennoch sei es wichtig, dass die Steirer ihr Heim schützen. Die Polizei bietet in allen Regionen über die Dienststellen kostenlose Beratungen an, bei denen die Beamten in die Wohnungen kommen. In Graz gibt es darüber hinaus Sprechstunden zur Kriminalprävention - jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr und jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im „Sinfo“ in der Keplerstraße 25.
Bernd Hecke