Der Winter kehrt in der Steiermark noch einmal zurück und hat der Obersteiermark bereits Schnee mitgebracht. Es kam zu vereinzelten Verkehrsbehinderungen, ein Chaos blieb vorerst aber aus. Landwirte rüsten sich seit Tagen gegen die prognostizierten eisigen Nächte, die den bereits in der Blüte stehenden Obstbäumen und den austreibenden Weinstöcken Schaden könnten.

Erzberg und Mariazeller Basilika weiß

In der Obersteiermark nördlich des Alpenhauptkammes hat es in der Nacht auf Dienstag wieder geschneit, zum Beispiel auch in Mariazell. Noch gegen Mittag war eine dünne Schneedecke auf den Dächern des auf 875 Meter Seehöhe gelegenen Wallfahrtsorts zu sehen. Der Grimming im Ennstal war Dienstagvormittag ebenfalls angezuckert und versteckte sich im Nebel. In Eisenerz auf rund 700 Meter Seehöhe begann es in der Früh zu regnen, wobei auch Schneeflocken mit dabei waren. Die Spitze des Erzbergs war bereits in der Nacht mit ein wenig von der "weißen Pracht" angezuckert worden.

Die verschneite Basilika in Mariazell
Die verschneite Basilika in Mariazell © Mariazell Online

Weiter im Osten und Süden war von Schnee und Regen bis zum Nachmittag noch wenig zu sehen. Am Vormittag schien in Graz und Leibnitz noch die Sonne. Am Nachmittag zog der Himmel aber mit Wolken zu und es frischte auf.

Vlies, Kerzen, Heuballen und frische Mahd

Nach dem späten Frost im vergangenen Jahr, der vor allem die Weinbauern einen großen Teil ihrer Ernte kostete, haben sich die steirischen Landwirte in diesem Frühjahr noch besser vorbereitet.

Heizen mit Paraffin-Kerzen kostet pro Hektar 3000 Euro
Heizen mit Paraffin-Kerzen kostet pro Hektar 3000 Euro © KK

Während die einen ihre Felder mit Vlies umwickelten, setzen die anderen auf Wärme durch Kerzen oder abbrennende Heuballen. Manche kauften extra Stroh und Heu an, um es nahe den Feldern anzuzünden, andere wiederum wählen eine Beregnung, denn eine dünne Eisschicht kann die Blüten vor dem Frost schützen, schilderte die Landwirtschaftskammer Steiermark. Eine weitere Methode ist eine frische Mahd: Liegen gelassenes und angehäuftes, feuchtes Gras erzeugt nämlich Wärme.

Nach den Frostschäden im April 2016 half das Heer mit 36 Bundesheer-Pionieren bei Obstbaubetrieben im Südosten aus
Nach den Frostschäden im April 2016 half das Heer mit 36 Bundesheer-Pionieren bei Obstbaubetrieben im Südosten aus © Bundesheer