Ein 40-jähriger mutmaßlicher Vergewaltiger ist nach mehr als 15 Jahren Flucht der Grazer Staatsanwaltschaft ausgeliefert worden. Der Mann wurde per Haftbefehl gesucht, im Vorjahr in Nordirland geschnappt und war seither in Untersuchungshaft. Nun wurde er den österreichischen Behörden übergeben und sitzt in Graz in der Justizanstalt. Über ihn wurde bereits wieder die U-Haft verhängt.
Zufallsbekanntschaft zu einem Haus in Graz
Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, bestätigte einen Bericht der "Kronen Zeitung" (Freitag Abendausgabe) und ergänzte, dass der nigerianische Staatsbürger im Februar 2000 eine Zufallsbekanntschaft vom Bahnhof zu einem Haus in Graz gelockt habe. Er soll die Frau gefragt haben, ob sie Rauschgift kaufen will. Das Opfer war ihm gefolgt und dachte, er führe sie zu einem Haus der Caritas. Tatsächlich war es aber irgendein Gebäude, möglicherweise hat er auch darin gewohnt. Er soll über die Frau hergefallen sein und ihr dabei auch ein Messer an den Hals gesetzt haben, schilderte Bacher.
Nach Großbritannien umgezogen
Als das Opfer damals bei der Polizei ein Foto des Verdächtigen vorgelegt bekam, identifizierte es den Peiniger. Die Polizei konnte den Mann aber nicht mehr ausforschen. Er war offenbar untergetaucht und nach Großbritannien umgezogen. Dort soll er in der Stadt Newtownards von Beamten erkannt worden sein. Als die Grazer Behörden nun dem Mann das gleiche Bild vorlegten, gab er an, dass er das sei. Einen sexuellen Übergriff in Graz leugnete er aber.