Die Erwartungen sind groß, gar von einem „Viertel-Jahrtausend-Projekt“ ist die Rede. Zumindest sind die mehr als 1500 jungen Menschen, die heute in der Steiermark mit dem Lehramtsstudium beginnen, die ersten in einem völlig umgekrempelten System.
Und jene, die sich für die Neue Mittelschule oder AHS als künftigen Arbeitsplatz entschieden haben, sind überhaupt Vorreiter. Denn die Steiermark, Kärnten und das Burgenland haben mit acht Unis und pädagogischen Hochschulen (PH) als „Verbundregion Südost“ auch schon die Ausbildung zum Sekundarstufenlehrer vereinheitlicht – ein Jahr bevor das neue System österreichweit in Kraft tritt. Einen Unterschied zwischen Lehrern an Neuen Mittelschulen und an Gymnasien wird es künftig nicht mehr geben, alle können an beiden Schularten unterrichten. Wer an einer Uni inskribiert ist, kann Lehrveranstaltungen an den PH besuchen und umgekehrt.
Auch neu: Jene Studenten, die sich ab heute zum Volksschullehrer ausbilden lassen, werden am Ende ihres Studiums die akademischen Titel Master tragen – wie ihre Kollegen an den Universitäten. Und sie werden länger studieren – statt drei Jahren jetzt fünf Jahre.
Bevor Kandidaten mit dem Studium beginnen, müssen sie sich auch einem vereinheitlichten Aufnahmeverfahren stellen. Wenn sie später zu unterrichten beginnen, tun sie dies künftig in einer Induktionsphase, wo sie von Mentoren begleitet werden.