Mario Kunasek (FPÖ): „Es gibt keinen blauen Montag, es wird gearbeitet“
Im Gespräch mit Oliver Pokorny (Kleine Zeitung) sagte Wahlsieger Mario Kunasek (FPÖ): Wir haben jetzt die große Aufgabe in der Steiermark eine stabile Regierung zu bilden, das wird ab morgen beginnen, kein blauer Montag, es wird gearbeitet. Er werde tun, was das Gesetz vorsieht und alle Parteien einladen und Verhandlungen führen. Für Ende der Woche kündigte er bereits erste Ergebnisse an. „Inhaltlich gibt es mit der SPÖ und der ÖVP Überschneidungen, aber auch Dinge, bei denen wir uns nicht einig sind. Es ist kein Wunschkonzert für keinen Beteiligten, aber mit dem Wahlergebnis hat man schon eine Kraft, die man ausstrahlen kann.“
Christopher Drexler (ÖVP): „Werde morgen im Parteivorstand die Vertrauensfrage stellen“
„Ich komme mir vor wie das Bauernopfer der Republik“, sagte Drexler mit Tränen in den Augen vor seinen Anhängern in der Parteizentrale am Grazer Karmeliterplatz. Im Interview mit Oliver Pokorny sprach er von einem „außerordentlich schmerzlichen Tag“. „Ich glaube schon, dass diese Wahl sehr im Zeichen der Bundespolitik gestanden ist“, sagte er. Zudem gab er zu wissen, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen unfreiwillig oder freiwillig den Freiheitlichen einen großen Wahlkampfturbo gezündet habe. „Es ist jetzt einmal Mario Kunasek am Zug, ich bin bereit für alle Gespräche der nächsten Tage und Wochen“, sagte er.
Anton Lang (SPÖ): „Ergebnis ist sehr, sehr schmerzhaft“
Anton Lang zeigte sich im Gespräch mit Oliver Pokorny sichtlich enttäuscht. „Das Ergebnis ist sehr, sehr schmerzhaft“, sagte er. Obwohl er sich ob des Bundeseinflusses sicher ist, schiebe er die Verantwortung nicht weg, schließlich sei er der Spitzenkandidat gewesen. Man müsse eingestehen, die FPÖ habe ein sehr gutes Ergebnis hingelegt, „wir leider nicht“, bedauerte Lang vor allem die schlechten Ergebnisse in den bisherigen roten Hochburgen in der Obersteiermark.
Niko Swatek (Neos): „Es wird mit Neos keine Koalition gegen die FPÖ geben“
Niko Swatek zeigt sich sichtlich erfreut über das Ergebnis. „Wir gehören wieder einmal zu den Wahlsiegern, nur zwei Parteien haben dazugewonnen, das sind die FPÖ und die Neos“, sagte er. Eine Koalition zwischen ÖVP, SPÖ und Neos, wie sie gerade im Bund verhandelt wird, schließt er für die Steiermark unterdessen aus. „Es wird mit Neos keine Koalition gegen die FPÖ geben, wir Neos wollen etwas erreichen in diesem Land, wir wollen, dass das Weiter-wie-bisher der SPÖ und ÖVP ein Ende findet“, stellt er klar.
Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ): „Ich hätte mir mehr erwartet“
Claudia Klimt-Weithaler sah das Wahlziel der KPÖ nicht erreicht. Einen Rücktritt ihrerseits stellte sie dennoch außer Frage. „Ich sehe keinen Grund aufzuhören, wir haben unser Wahlziel nicht erreicht, wir sind aber nicht aus dem Landtag geflogen“, meinte sie. Es gehe darum zu schauen, wie man weitermache, die KPÖ müsse sich auch kritisch hinterfragen, aber sie sei stolz darauf, dass die KPÖ sich erhalten habe. „Es hätte auch genauso gut passieren können, dass wir rausfliegen.“
Ein Video-Interview mit Grüne-Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl konnte aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr angefertigt werden.