Zumindest das nüchterne Zahlenmaterial steht außer Streit: Knapp sieben Prozent der österreichischen Staatsfläche sind bis dato verbaut. Das klingt zunächst nach keinem dramatisch hohen Wert. Doch die Zahl täuscht. Als Gradmesser für die Konsequenzen des wachsenden Bodenverbrauchs eignen sich weniger die weitläufigen Wälder und Alpinflächen des Landes. Entscheidender sind die Siedlungsgebiete, in denen sich das tägliche Leben abspielt. Und dort zeigt sich: Mehr als die Hälfte jener Flächen, die für Besiedelung und andere Infrastruktur genutzt werden, ist versiegelt, also unter wasserundurchlässigen Asphalt- oder Betonschichten begraben. Eine der Folgen des täglich wachsenden Bodenverbrauchs ließ sich Mitte September in Niederösterreich beobachten: Wasser, das nicht versickern kann, landet zwangsläufig in Fließgewässern und trägt dazu bei, dass diese bei Starkregen umso massiver anschwellen. Und mit jedem einzelnen Tag schmelzen die noch unverbauten Agrar- und Naturflächen der Republik im Schnitt um weitere rund elf Hektar zusammen.