Mit dem November legt sich der Nebel über die Steiermark und die Perchten und Krampusse kriechen aus der Dunkelheit hervor, um den Menschen bei zahlreichen Umzügen das Fürchten zu lehren. Inzwischen ist die Organisation allerdings mit großem Aufwand verbunden. Aufgrund vergangener Vorfälle sind die steirischen Krampus- und Perchtengruppen vorsichtig geworden. „Wenn etwas passiert, müssen wir als Verein gerade stehen“, sagt Stefan Laros von den Liebocher „Stoa Riegl Gfrasta“. Zehn bis zwölf Gruppen haben sich für ihren Lauf am 1. Dezember angemeldet. Der Verein trifft Vorkehrungen: Keine Pyrotechnik und Alkoholkontrollen bei Krampussen. „Damit wir als Veranstalter auf der sicheren Seite sind.“ Was ihn ärgert: „Wir haben ohnehin eingeschränkte Sicht und wenn Besucher dann schon zehn Glühwein intus haben und sich danebenbenehmen, sind trotzdem wir schuld.“
Das bestätigt auch „Goasrieglpass“-Obmann Manuel Maninger, die Gruppe aus Ottendorf an der Rittschein veranstaltet jedes Jahr einen der ersten Läufe der Saison – dieses Jahr am 9. November, 40 Gruppen werden erwartet. „Man braucht als Krampus mehr Schutz vor den Zusehern als die Zuseher vorm Krampus“, sagt er. In den letzten Jahren seien Besucher immer unverschämter geworden, hätten Krampusse bespuckt und an den Hörnern gezogen.
Dutzende Helfer und Einsatzkräfte
Deswegen hoffen die Krampusgruppen auf einen friedlichen Verlauf, auch, weil viel Vorbereitungszeit und Kosten in die Brauchtumsveranstaltungen fließen. In Köflach kostet der Krampuslauf, der am 23. November stattfindet, 40.000 Euro, ein großer Teil davon fließt in das Sicherheitskonzept. Die Rettung rückt mit Notarzt und 50 Mitarbeitenden an, um einen sicheren Ablauf für die 12.000 Besucher zu garantieren. Auch Drohnen werden eingesetzt.
„Einen Krampuslauf in dieser Dimension zu veranstalten, ist ohne freiwillige Helfer und ohne Unterstützung der Gemeinde nicht möglich. Wir sind auf Hilfe von Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern angewiesen. Unser Motto: Brauchtum verbindet“, sagt Jessica Schutting von den Köflacher Gruam Teifln. 100 Helfer zählt die „Exitus Pass“ mit Obmann Andreas Wieser in der Obersteiermark. „Wir haben, was die Sicherheitsvorkehrungen angeht, von Anfang an mehr gemacht, als wir hätten müssen“, sagt er. Hoch sind die Kosten auch in Lieboch, Eintritt zu verlangen, kommt für Laros aber nicht infrage: „Brauchtum muss gratis sein.
Eigene Action- und Familienzonen
Um sowohl Familien als auch Actionfans ein einmaliges Erlebnis zu bieten, lassen sich die Krampusgruppen einiges einfallen. In Lieboch gibt es unter anderem eine 60 Meter lange Kinderzone, in der Eltern mit ihren Kindern den Umzug erleben können. In Köflach wird unterdessen eine designierte „Action-Zone“ ohne Zaun eingerichtet.
Die Vorbereitungen nehmen Monate in Anspruch und sind „sehr fordernd“, wie Wieser sagt. Ihr Lauf in Gröbming geht am 30. November mit 650 Teilnehmenden über die Bühne. Nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung: „Nach dem Lauf schauen wir, dass wir für den nächsten gleich ein Datum finden. Die Hauptarbeit startet dann zwei, drei Monate vor der Veranstaltung.“ In Ottendorf haben vor zwei Wochen die intensiven Vorbereitungen begonnen: Ruten binden und Behördengänge auf der Bezirkshauptmannschaft stehen am Plan.