Zahlreiche Einsätze der Bergrettung gehen jedes Jahr auf Selbstüberschätzung von Wander- und Klettergruppen zurück. Ähnliches geschah am Freitag. Eine Klettertour in Eisenerz endete für eine neunköpfige Gruppe mit zwei Einsätzen und zwei Verletzten. Gegen Mittag war die Gruppe aufgebrochen, um den sogenannten „Kaiser-Franz-Joseph“ Klettersteig am Leopoldsteiner See zu besteigen. Bereits nach wenigen Metern im Klettersteig verließen zwei Personen der unerfahrenen Gruppe die Kräfte, woraufhin sie umkehren mussten. Die restliche Gruppe kletterte weiter, an der Hälfte des Steiges verließen das nächste Mitglied die Kräfte. Der 53-jährige Mann stürzte gegen den Klettersteig und fiel daraufhin auf eine 28-jährige Kletterin, die wenige Meter unter ihm war. Auch sie stürzte daraufhin in ihre Klettersteigsicherung, beide blieben verletzt im Klettersteig hängen.
Ein weiteres Mitglied der Gruppe alarmierte daraufhin die Bergrettung, mittels Taus wurden die beiden Verletzten gerettet und mit dem Notarzthubschrauber ins LKH nach Judenburg geflogen.
Weiteres Mitglied verletzt
Die Gruppe löste nur kurze Zeit später einen weiteren Einsatz aus, da noch ein Mitglied sich meldete, nicht mehr weiterklettern zu können und Hilfe zu benötigen. Der 46-Jährige wurde mit dem Polizeihubschrauber gerettet und ins Tal gebracht, wo er medizinisch versorgt wurde. Immer wieder müssen Einsatzkräfte ausrücken, weil Wandergruppen ihre Fähigkeiten überschätzen und sich dadurch in Gefahr begeben, jeder Einsatz birgt auch für Bergrettung und Alpinpolizei Risiken.
Aus diesem Grund rät die Polizei dazu, vor jeder Wanderung wichtige Punkte zu beachten, um für mehr Sicherheit in den Bergen zu sorgen. Dazu gehören unter anderem die richtige Selbsteinschätzung, gute Tourenplanung, die richtige Ausrüstung, genaue Beobachtung der Wettervorhersagen und die passende Verpflegung.