Die Gesellschaft ist in Veränderung begriffen – und mit ihr die Bestattungskultur. Während früher die Erdbestattung überwog, ist der Anteil an Feuerbestattungen in der Steiermark heute auf rund 80 Prozent angewachsen. „Am Land gibt es noch mehr Beerdigungen, in der Stadt fast nur noch Urnenbeisetzungen“, weiß Innungsmeister Klaus Moser. Während früher religiöse Motive ausschlaggebend waren – im Christentum etablierte sich die Erdbestattung als Abgrenzung zu den heidnischen Religionen, die vorwiegend Feuerbestattungen praktizierten –, sind soziale Gründe Auslöser für die nunmehrige Verkehrung: „Heute wohnen die Kinder oft nicht mehr am selben Ort wie die Eltern, das macht eine ständige Grabpflege oft unmöglich.“ Nischen in Urnenwänden oder kleine Urnengräber lösen immer öfter klassische Familiengräber ab. Aufgelassene Gräber bleiben jahrelang eine Leerstelle, immer öfter sogar auf ewig.