Elf Unfälle an steirischen Eisenbahnkreuzungen wurden heuer bereits verzeichnet – mehr als durchschnittlich in einem gesamten Jahr. Aufgrund dieser besorgniserregenden Entwicklung hat das Verkehrsressort des Landes Steiermark in Zusammenarbeit mit den ÖBB, der Steiermarkbahn und der Polizei dazu veranlasst, eine gezielte Verkehrssicherheitskampagne zu starten. Unter dem Namen „Sicha umi!“ richtet sich die Initiative besonders an die Bevölkerung entlang der betroffenen Bahnstrecken, zumeist Nebenbahnen. Denn ein besonders tragisches Merkmal dieser Art von Unfällen ist, dass rund 85 Prozent der Verunglückten innerhalb eines Radius von zehn Kilometern wohnen.
Zudem ereignen sich zwei Drittel der Unfälle an technisch gesicherten Kreuzungen. Dort passiert das Unglück trotz Halbschranken, Vollschranken oder Blinklichtern primär aus Unachtsamkeit, Ablenkung oder Missachtung des Rotlichts. Mit der Ansprache im steirischen Dialekt soll die Bevölkerung direkt und eindringlich auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. „Sicha umi!“ soll daher an die Eigenverantwortung appellieren und dazu aufrufen, beim Queren von Bahnübergängen besonders aufmerksam zu sein.
Plakate vor Bahnübergängen
„Die steigenden Unfallzahlen an unseren Bahnübergängen sind nicht nur alarmierend, sie sind auch tragisch, weil viele von ihnen vermeidbar gewesen wären. Unsere Bemühungen richten sich besonders an die lokale Bevölkerung, die die Strecken zwar gut kennt, aber manchmal die Risiken unterschätzt“, sagt Verkehrsreferent und LH-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ). Mit gezielter Aufklärung will man die Unfallzahlen senken und hofft, dass sich solche tragischen Ereignisse in Zukunft nicht mehr wiederholen.
Plakate in unmittelbarer Nähe zum Bahnübergang sollen insbesondere entlang der Strecken der Thermenbahn, Murtalbahn, Übelbacher und Weizer Bahn, Steirischen Ostbahn und Radkersburger Bahn das Bewusstsein für die Gefahren an Bahnübergängen schärfen und Unfälle vermeiden.