Knappe vier Jahre Prozessdauer haben ordentlich am Nervenkostüm aller Beteiligten gezerrt. Dementsprechend hoch gingen die Wogen beim Finale im Falle jener standhaften Rollstuhlfahrerin, die sich 13 von 18 angesetzten Hauptverhandlungsterminen dank diverser Vorwände erfolgreich entziehen konnte. „Vorgetäuschte Krankheiten. Vorgetäuschte Arztbesuche. Alles erlogen. Sie sind eine hochintelligente Frau, die weiß, wo sie etwas herbekommt“, meinte am Grazer Straflandesgericht Richterin Michaela Lapanje. „Es war ein unverfrorenes Anspruchsdenken Ihrerseits, mehr Sozialleistungen einzufordern. Und Ihr Verhalten ist sowieso respektlos bis zum Geht-nicht-mehr.“