25 Kilometer, von Graz nach Allerheiligen bei Wildon dauerte die Verfolgungsjagd. Dann verschanzte sich der Mann in einem Maisacker. Was war passiert? Kurz vor 21.30 Uhr wollte eine Polizeistreife am Dienstagabend den Lenker eines silbernen Pkw in der Alten Poststraße in Graz anhalten, nachdem dieser aufgrund seiner auffälligen und unsicheren Fahrweise im Straßenverkehr aufgefallen war. Anstatt anzuhalten, widersetzte sich der Lenker jedoch und versuchte zu flüchten. Dabei raste er mit hohem Tempo durch das Stadtgebiet in Richtung Süden, wobei er auch Passanten gefährdet haben dürfte. Zahlreiche Polizeistreifen nahmen daraufhin die Verfolgung des Fahrzeuges auf.
Die Verfolgungsjagd in rasanter Geschwindigkeit ging von Raaba – Grambach – Hausmannstätten – Fernitz – Mellach bis nach Allerheiligen bei Wildon. Mehrere Polizeistreifen folgten dem Wagen. Bei einer mobilen Straßensperre auf der L371 raste der 28-Jährige direkt auf eine mit Blaulicht ausgestattete Zivilstreife zu, bevor er kurz vor einer Kollision nach rechts in das Gelände auswich. Dort setzte er seine Flucht kurze Zeit fort, bevor sein Fahrzeug im schlammigen Erdreich zu stehen kam und er zu Fuß in einen großen Maisacker flüchtete.
Gestohlenes Kennzeichen und eine große Menge Suchtmittel
Zahlreiche Streifen umstellten in der Folge den Maisacker und forderten Unterstützung aus der Luft an. Die Besatzung eines Polizeihubschraubers samt Wärmebildkamera konnte den Flüchtenden in der Folge im Acker auffinden und so aus der Luft weitere Kräfte zum Aufenthaltsort des Mannes dirigieren. Zahlreiche Aufforderungen, sich zu stellen, hatte der 28-Jährige zuvor negiert. Eine Polizeidiensthunde-Streife schaffte es schließlich, den Mann gegen Mitternacht im Acker zu finden. Polizisten nahmen den Mann fest und überstellten ihn ins Polizeianhaltezentrum nach Graz, wo er sich aktuell in Haft befindet. Bei einer ärztlichen Untersuchung wurde eine leichte Verletzung am Fuß des Mannes festgestellt. Diese dürfte er sich offensichtlich bei der Flucht zu Fuß zugefügt haben. Sämtliche Polizisten blieben unverletzt.
Im Fluchtfahrzeug stellten Beamte größere Mengen an Suchtmittel sicher. Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, dürften die am Fahrzeug verwendeten Kennzeichen gestohlen worden sein. Sie stammen vom abgestellten Pkw einer älteren Dame. Aufgrund der sichergestellten Suchtmittel sind aktuell weitere kriminalpolizeiliche Ermittlungen im Gange. Der 28-Jährige selbst konnte bislang nicht einvernommen werden und befindet sich bis auf Weiteres in Haft. Die Staatsanwaltschaft Graz hat eine Untersuchung seines Blutes angeordnet. Weitere Ermittlungen laufen.