Für insgesamt 15 geschädigte Unternehmen ist eine ganze Reihe im großen Schwurgerichtssaal vorreserviert, große Supermarktketten und kleine Apotheken finden sich unter den Geprellten. Diese Privatbeteiligten bleiben dem Prozess fern. Eine Reihe davor wird es hingegen eng – sieben Rumänen fädeln sich auf der Anklagebank ein. Ihnen wird vorgeworfen, im März des Vorjahres 25.000 Euro Falschgeld in Neapel geholt und nach Graz transportiert bzw. von dort aus in ganz Österreich unters Volk gebracht zu haben. Bei den Vorstrafen überbieten die Beschuldigten (fünf Männer, zwei Frauen) sich gegenseitig: „Sie haben 20 Vorstrafen, dann hab‘ ich aufgehört zu zählen“, meint Richter Andreas Rom zu einem.
Staatsanwältin Alexandra Ibler wirft der Bande Geldfälschung vor, obwohl die Hersteller der Scheine selbst nicht greifbar waren, sehr wohl aber jene, die sie in Umlauf gebracht haben. Das Vorgehen erfülle zudem bei einigen auch den Tatbestand der kriminellen Vereinigung. Kopf der Bande soll ein zwölffach Vorbestrafter sein, der neben seiner Gattin sitzt. „Er hatte Kontakte zu den Geldfälschern in Neapel, die vorsichtig und professionell und in großem Stil agieren.“ Nach dem Import in die Steiermark hätten die Männer und Frauen in wechselnden Besetzungen das Falschgeld reingewaschen – passend mit dem Kauf von Waschmitteln. Oder Babywindeln. Kurzum: Mit einem falschen Hunderter wurde in den Geschäften eine Kleinigkeit gekauft, das echte Restgeld und die Ware waren der Gewinn. Die Fahrten sind laut Staatsanwältin jedenfalls in einem Buch festgehalten, dazu gebe es eindeutige Chats über große Mengen an Falschgeld. „Und bei der Festnahme hatte die Erstangeklagte das Falschgeld in der Unterhose versteckt.“
„Die anderen Herren lügen“
Einige der Beschuldigten leugneten, an den Taten beteiligt gewesen zu sein. Einige fühlten sich teilweise schuldig. Zwei Männer zeigten sich zur Gänze geständig. Einer von ihnen hatte von Anfang an alles zugegeben und mitgeholfen, den Fall aufzuklären. Er wurde ebenso wie ein zweiter Beschuldigter nur wegen Geldfälscherei verurteilt. Seine Strafe beträgt drei Jahre unbedingt, der zweite Angeklagte bekam zwanzig Monate, hat die Strafe aber schon beinahe verbüßt.
Als „Steher“ erwies sich zunächst der Kopf der Bande. Mehrfach belastet, blieb er dabei: „Ich war nie in Neapel. Die anderen Herren lügen.“ Er und die vier übrigen Beschuldigten wurden schließlich zu Haftstrafen von 16 Monaten bis zu vier Jahren verurteilt. Die Angeklagten nahmen alle das Urteil an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig