Ein Land niest: Die Zahlen der Krankschreibungen in der Steiermark steigen weiter an, wie Daten der Gesundheitskasse (ÖGK) belegen. So waren in der Vorwoche 40.481 Menschen krankgemeldet, das ist eine Steigerung zur Woche davor, als noch 38.364 Steirerinnen und Steirer krank waren. Der Großteil davon entfiel auf grippale Infekte, etwas mehr als 2000 Krankheitsfälle gingen auf Covid-19 zurück. Der Anstieg der Krankheitsfälle spiegelt sich auch in den Ordinationen der Hausärztinnen und Hausärzte wider: Schon seit mehreren Wochen beobachtet Stefan Korsatko, Allgemeinmediziner und Leiter des Gesundheitszentrums Medius in Graz den Ansturm von infekt-geplagten Patienten: „Wir haben nun auch einen eigenen Infektbereich eingerichtet.“ Auch Alexander Moussa, Allgemeinmediziner in Hartberg berichtet von vielen Infektpatienten: „Wir sehen nun auch wieder schwerere Erkrankungsverläufe durch das Coronavirus“, die mit starkem Husten und einer längeren Krankheitsdauer einhergehen.
Kranke Steirer: Viren und Mykoplasmen im Umlauf
Neben den Coronainfektionen gebe es auch eine Vielzahl anderer Atemwegsinfekte, die nun zirkulieren: Darunter Enteroviren, die Atemwegsinfekte auslösen. Gerade grassieren auch die Mykoplasmen: Diese Bakterien können Lungenentzündungen auslösen. Vor allem betroffen sind Kinder ab dem Schulalter, allerdings werden auf der Abteilung für Infektiologie am LKH Graz auch vermehrt Erwachsene mit Lungenentzündungen durch dieses Bakterium behandelt. Die Behandlung ist etwas anspruchsvoller, denn: Es gibt mehrere Gruppen von Antibiotika, die gegen Mykoplasmen gut wirken – es sind nur nicht die typischen, Penicillin-ähnlichen Substanzen. Mehr dazu lesen Sie hier. Laut Auskunft der Abteilung für Infektiologie gebe es auch schon einige schwer verlaufende Influenza-Fälle, ungewöhnlich früh in der Saison.
Dass nun viele Menschen krank sind, liegt auch an den Umständen: Die Schule hat wieder begonnen, von den Kindern ausgehend arbeiten sich die Viren durch die restlichen Altersgruppen. Und auch die tiefen Temperaturen der letzten Woche spielten den Erkältungsviren in die Karten: In der kalten Luft überleben die Viren länger, gleichzeitig trocknet kalte Luft die Schleimhäute aus und macht sie dadurch empfindlicher für die Viren-Attacken.