In seiner Brust haben stets (mindestens) zwei Herzen geschlagen: Michael Vatter war Unternehmer und begeisterter Musiker, außerdem ein Mensch mit großem Sinn für Soziales, der als Initiator gemeinsam mit Opus bei den regelmäßigen Benefiz-Konzerten von „Menschen für Menschen“ in der Grazer Oper seit 2009 mehr als 300.000 Euro für die Äthiopienhilfe von Karlheinz Böhm lukrieren konnte. Im Alter von elf Jahren entdeckte er die Beatles und die Liebe zur Popmusik, brachte sich neben den gelernten Instrumenten Blockflöte und Violine das Gitarren- und Klavierspiel selbst bei.
Statt der Musiklaufbahn übernahm der ausgebildete Bauingenieur aber nach dem frühen Tod seines Vaters dessen Ziviltechnikerbüro, das zuletzt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten in Gleisdorf, Wels und Wien zählte. Die Musik begleitete Vatter aber stets, er komponierte und trat mit eigenen Songs auf, beispielsweise dem Lied „My Angel Goodbye“, das er seinem 2014 totgeborenen Sohn widmete. Für seinen Freund und Wegbegleiter Ewald Pfleger von Opus war Vatter ein „liebenswerter und engagierter Mensch“. Mit dem gemeinsam eingenommenen Spendengeld aus den Opernkonzerten wurden in Äthiopien sieben Schulen mitfinanziert. Nun ist Vatter unerwartet mit 60 Jahren gestorben und hinterlässt seine Frau und seinen Sohn.
