Nach der Wahl ist vor der Wahl. Und weil der Abstand zwischen Nationalrats- und Landtagswahlkampf knapper ist als das Ergebnis vom Sonntag, versucht die steirische SPÖ einen klaren Schnitt zu machen. „Zum Glück ist die Ausgangslage in der Steiermark eine gänzlich andere“, schickt Landesgeschäftsführer Florian Seifter bei der Präsentation der ersten von insgesamt drei Plakatwellen voraus. Von einem Duell um die Spitze, wie es der „noch amtierende Landeshauptmann“ (Seifter) gegen Mario Kunasek ausgerufen habe, könne keine Rede sein. Sieben Wochen vor der Wahl stünden drei Parteien ziemlich gleichauf da. „Und in diesen sieben Wochen wird sich entscheiden, wer am 24. November die Nase vorne haben wird.“
„Anton Lang: Landeshauptmann“ steht in relativ kleiner Schrift auf den fünf Plakatsujets der „Teaser-Kampagne“, wie Wahlkampfleiter Seifter sie bezeichnet. Der Spitzenkandidat selbst ist darauf nicht zu sehen, sondern „fünf Personen aus ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten“. Es sind freilich keine Menschen von der Straße, sondern sie alle stammen aus dem SPÖ-Umfeld. So tritt die Bad Mitterndorfer Gemeinderätin Christina Peer als Landwirtin im Rinderstall und in Flanellhemd in Erscheinung. Ihre Ansage: „Anton Lang ist für mich die Mitte, die unser Land zusammenhält“. Und „Betriebsrat Franz“ in Arbeitermontur ist niemand anderer als Neo-Nationalratsabgeordneter Franz Jantscher, Betriebsratsvorsitzender bei der voestalpine Donawitz.
Ihre Botschaften dürfen die fünf Testimonials auch in kurzen Videoclips, die über Online-Medien verbreitet werden, kundtun. Darin wird der steirische SPÖ-Chef als Kandidat der Mitte positioniert, der das Land zuverlässig, gewissenhaft, ohne schrille Töne und übertriebener Inszenierung „nach vorne führt, statt zurück.“ – Für den Wahlkampfleiter lautet die Kernbotschaft: „Ein Landeshauptmann, der es kann.“
Start in Leoben
Etwas mehr als 200 Großflächen-Plakate werden ab Anfang nächster Woche landesweit affichiert, im Zwei-Wochen-Abstand die nächsten Wellen ausgerollt. Das gesetzlich vorgegebene Wahlkampfbudget von einer Million Euro werde man so gut wie möglich ausreizen, so Seifter. Offizieller Wahlkampfstart der Roten ist am 12. Oktober mit dem Landesparteitag in Leoben, wo formal die Landesliste beschlossen wird. Dieser wird, so wie die ganze Kampagne, „sehr steirisch“ gehalten werden, heißt es aus der Partei.